Wolfsburg. Vor dem Duell gegen Leverkusen ist klar: Camacho bleibt. „Ich habe auch nie eine Ansage erhalten, dass der Verein mich abgeben will.“

Er war Bruno Labbadias Überraschung: Ignacio Camacho lief am Samstag zum Saisonauftakt gegen Schalke 04 im defensiven Mittelfeld des VfL Wolfsburg auf – und überzeugte mit einem kämpferisch wie spielerisch ordentlichen Auftritt. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten hat keinen Grund, den 28 Jahre alten Spanier fürs Spiel gegen Bayer Leverkusen aus dem Team zu nehmen – im Gegenteil. Wegen der schweren Knieverletzung Josuha Guilavoguis ist Camacho in den nächsten Monaten fest gesetzt. Der Spanier tut der Unfall des Franzosen dennoch leid: „Er ist eine sehr wichtige Person und ein sehr guter Spieler. Ich hoffe, dass er bald wieder für uns auf dem Platz stehen kann.“

Bis dahin wird der 28-Jährige den Maschinenraum des VfL-Mittelfelds leiten. Nach einem von Verletzungen geprägten ersten Seuchenjahr in Wolfsburg will er nun richtig ankommen. Mit der Sprache klappt es noch immer nicht so gut, obwohl er regelmäßigen Unterricht nimmt. „Aber im Deutschen“, sagt er auf Spanisch, „ist alles schwierig: die Grammatik, die Aussprache. Alles.“ Immerhin: Er gibt sich Mühe.

Wegen der schwierigen Monate hatte es zuletzt Gerüchte um einen Wechsel gegeben. Der FC Villarreal und Espanyol Barcelona sowie die englischen Teams aus Newcastle und Fulham sollen ihn im Visier gehabt haben. Aber ein Wechsel habe er nie in Betracht gezogen, sagt Camacho. „Ich habe doch hier einen Vertrag. Es gab nichts Konkretes von anderen Klubs. Der VfL hat auch kein Angebot für mich erhalten, denke ich. Außerdem habe ich keine Ansage erhalten, dass der Verein mich abgeben will.“ Spätestens nach Guilavoguis Ausfall ist ohnehin klar, dass Camacho in Wolfsburg bleibt – und hier einen neuen Anlauf unternimmt.

Denn sportlich soll es endlich besser laufen. „Ich gehe genau so motiviert in die neue Saison wie vor einem Jahr“, sagt er. Der 2:1-Sieg gegen Schalke war nun ein vernünftiger Start, „aber die Mannschaft muss konstanter werden, damit wir uns noch öfter freuen können.“ Jetzt steht das Duell mit Leverkusen an. Und zwei Spieler der Werkself kennt Camacho schon ganz lange: die Zwillinge Lars und Sven Bender. „Wir haben bereits in der U15-Nationalmannschaft gegeneinander gespielt“, sagt der Wolfsburger Mittelfeldspieler. Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) könnte es zum nächsten Duell kommen. Allerdings fehlten die Bayer-Zwillinge am ersten Spieltag noch. Camacho wird dagegen spielen. Er hat seinen Platz sicher. leha