Salzgitter/Braunschweig. Zwei KVG-Busse gehen von Salzgitter aus in die Ukraine. Dazu wurden Spenden gesammelt. Warum die nicht in den Bussen transportiert werden.

Die Kraftverkehrsgesellschaft (KVG) Braunschweig, zu deren Liniennetz auch Salzgitter gehört, spendet zwei Busse aus ihrem Fuhrpark an das ukrainische Busunternehmen Elektroavtotrans (EAT) aus Ivano-Frankivsk. Darüber informiert die KVG in einer Pressemitteilung. Die Busse werden nach eigenen Angaben im Februar durch Mitarbeitende von Salzgitter aus überführt. Hinter der ukrainischen Grenze sollen sie dann an eine Delegation des EAT übergeben werden.

Ivano-Frankivsk liegt im Westen der Ukraine und hat rund 250 000 Einwohner, davon auch zehntausende Kriegsflüchtlinge aus dem Osten. „Die Stadt hat eine Städtepartnerschaft mit dem polnischen Opole, das seinerseits eine Städtepartnerschaft mit Ingolstadt unterhält. Über die Verkehrsbetriebe Ingolstadt hatte die KVG zum lokalen Busunternehmen EAT Kontakt hergestellt“, wird in der Pressemitteilung erklärt. EAT unterhält der KVG zufolge in Ivano-Frankivsk sieben Stadtlinien mit Oberleitungsbussen und einige weitere Linien mit normalen Dieselbussen. „Durch die kriegsbedingten Einschränkungen der Stromversorgung und der Infrastruktur allgemein kann EAT den Nahverkehr vor Ort nicht mehr durchgehend gewährleisten und ist auf jede Hilfe angewiesen“, wird weiter erläutert. „Hier sollen die beiden Busse helfen, die Beförderung auch weiterhin sicherzustellen.“

Lions Club Salzgitter hat Hilfsgüter gesammelt

KVG-Geschäftsführer Axel Gierga begleitet der Mitteilung zufolge die beiden Fahrzeuge gemeinsam mit vier weiteren Mitarbeitenden auf ihrem Weg von Salzgitter in die Ukraine: „Wir wollen unseren Beitrag für die Menschen in der Ukraine in dieser schweren Zeit leisten und hoffen, dass unsere Fahrzeuge eine lange Zeit im dortigen Nahverkehr genutzt werden können“, wird er zitiert. „Die gespendeten Busse waren zirka zwölf Jahre lang in unseren Verkehrsgebieten im Einsatz und wurden nun extra in unserer Wolfenbütteler Werkstatt für ihren weiteren Einsatz aufbereitet.“ Er danke den KVG-Mitarbeitenden, die die lange Reise in die Ukraine auf sich nähmen. Sie seien schon im Vorfeld der Fahrt mit ganzem Herzen dabei gewesen und hätten die Fahrt akribisch vorbereitet.

Der KVG-Aufsichtsrat hatte die Busspende in seiner Dezembersitzung beschlossen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Klein wird zitiert mit den Worten: „In solchen Krisenzeiten zählen Menschlichkeit und Zusammenhalt. Für die KVG war naheliegend, den Fuhrpark zu überprüfen.“ Zudem danke er dem Lions Club Salzgitter für seinen Einsatz mit ergänzenden Hilfsgütern. „Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Salzgitter haben viel gespendet und damit gezeigt, dass unsere Stadt weiterhin mitfühlend und solidarisch ist.“

Der Lions Club hatte die Spende zum Anlass genommen, ebenfalls Hilfsgüter zu sammeln. Ursprünglich sollten diese in den Bussen transportiert werden. „Aufgrund der überwältigenden Anzahl gespendeter Hilfsgüter, die weit mehr als zwei Busladungen umfassen, werden die Güter nun anderweitig in die Ukraine gebracht“, schreibt die KVG. Bis zum Übergabepunkt sind es von Salzgitter aus der Mitteilung zufolge knapp 15 Stunden Fahrzeit. Insgesamt drei Tage sind für die Hin- und Rückreise eingeplant.

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