Fredenberg. Plogging steht in der Projektwoche einer Realschule in Fredenberg auf dem Plan. Dabei hilft man mit Sport der Umwelt. So funktioniert es.

Das altbekannte Müllsammeln mit einer sportlichen Note versehen und durch einen neuen Namen ansprechend verpackt – so lässt sich Plogging erklären. Plogging leitet sich vom schwedischen Wort „Plocka upp“ für „aufheben“ und dem englischen Wort „Jogging“ ab. So ergibt sich eine Kombination aus Joggen für die eigene Fitness und Müllaufsammeln für eine saubere Umwelt. 2016 schwappte die Bewegung nach Deutschland.

Plogging liegt im Trend – und bringt in der Projektwoche der Gottfried-Linke-Realschule in Fredenberg zum Thema „Multikulturell und nachhaltig“ noch bis Ende der Woche täglich 30 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen fünf bis sieben auf die Beine.

Bei eisigem Wetter und zugleich strahlendem Sonnenschein zeigten sich Melek, Alexa, Islam, Batin, Elian, Nikita, Helin, Hardi und die anderen zum Start des zweiten Projekttages am Dienstag voller Tatendrang. Angeleitet vom Sportlehrer-Duo Dennis Wodarka und Mirja Haahtela standen die Realschüler parat, um am Kurt-Schumacher-Ring in Richtung Fredenberger Grundschule entlang der Grünanlagen zu joggen und dabei Müll einzusammeln.

Bereits am Montag hatten sie im Wohngebiet entlang des Hüttenwegs 60 Kilogramm Müll binnen 60 Minuten gesammelt. Aufgesammelt wurden viel Plastik und Zigarettenkippen, aber auch Babywindeln, ein Radio, Pfandflaschen und Gartenzwerge. Auch vom Fund eines Tisches, zweier Fernseher und eines Sessels berichten die emsigen Sammler. „Das war keine angemeldete Sperrmüllabfuhr. Das lag da alles kreuz und quer in den Büschen“, erklärt einer der Schüler.

Müll wird bei jedem Zwischenstopp gewogen

Mit dem städtischen Dienstleister und Abfallunternehmen, der SRB Salzgitter, war die Aktion der Schule abgesprochen. Das Unternehmen stellte für die Schüler Müllsäcke und Handschuhe zur Verfügung. Außerdem will die SRB den gefundenen Müll am Freitag nach Aktionsende kostenlos entsorgen.

„Wir wurden von einigen Leuten angesprochen, die gut finden, was wir machen“, berichtet ein anderer Schüler über die positive Resonanz auf das Projekt.

Am Ende jeder Sammelaktion und auch bei den Zwischenstopps wird der Müll gewogen, auch um den Wettkampfgeist zu befeuern. Dazu ist jeder Schüler mit einer Schrittzähler-App auf seinem Smartphone ausgestattet. Bis zu 7000 Schritte kommen so beim täglichen Müllsammel-Walk zusammen.

Durchaus umfangreich zeigt sich auch der Blick auf die gesamte Projektwoche der Gottfried-Linke-Realschule. 27 verschiedene Themen, allesamt zum Schwerpunkt einer multikulturellen und nachhaltigen Schule, standen den gut 600 Schülerinnen und Schülern vorab zur Auswahl. In den Projekten wird unter anderem nachhaltig gekocht, kreativ gemalt, gemeinsam getextet und sogar ein kleines Theaterstück einstudiert. „Alle Projektangebote sind jahrgangsübergreifend“, erklärt Dennis Wodarka.

Am Freitag, 10. Februar, werden alle Ergebnisse bei einem Tag der offenen Tür von 11 bis 13 Uhr in der Gottfried-Linke-Realschule am Hans-Böckler-Ring 8 präsentiert. Eingeladen sind Eltern, Angehörige und externe Besucher.

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