Papenteich. Die Flüchtlingshilfe Papenteich unterstützt Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, ihre Lebensfreude in Deutschland zurückzugewinnen.

In der Heimat herrscht Krieg und man ist gezwungen, in ein Land zu flüchten, in dem man die Sprache nicht spricht, die Kultur nicht kennt und die Systeme nicht versteht – was tut man dann? Diesen Fragen widmet sich die Flüchtlingshilfe Papenteich. Sie unterstützen Geflüchtete, die deutsche Bürokratie zu bewältigen und sich hier ein neues, selbstständiges Leben aufzubauen.

Patenschaften unterstützen im täglichen Leben

„Eine ganz wichtige Aufgabe ist, dass wir uns als eine Art Paten um die Leute kümmern. Wir besuchen sie in den Wohnungen oder begleiten sie zu Terminen. Es gibt immer Probleme mit dem Jobcenter, mit der Ausländerbehörde, der Krankenkasse oder der Schule – dann betreuen wir die Leute und stehen ihnen zur Seite“, erklärt Heinrich Lagemann. Er ist seit 2021 Jahr erster Vorstandsvorsitzender des Flüchtlingshilfe Papenteich e.V. „Anmeldungen für Kindertagesstätten zum Beispiel, das sind 20 bis 25-seitige Formulare, die dafür ausgefüllt werden müssen. Die verstehen ja schon die Deutschen nicht – sowas übernehmen wir dann“, ergänzt Vorstandsmitglied und Kassenwart Wolfgang Stindl. Mit solchen Hilfen unterstützen sie in ihrem Verein Geflüchtete dabei, in Deutschland anzukommen und die Systeme zu verstehen.

Flüchtlingshilfe bietet Wohnungsvermittlung, Sachspenden und Deutschunterricht

Knapp 50 Bürger aus Papenteich gründeten 2016 die Initiative, um die Integration der damals vor allem aus Syrien kommenden Flüchtlinge zu unterstützen. Die mittlerweile etwa 60 aktiven Vereinsmitglieder begrüßen die Menschen bei der Ankunft, helfen bei der Orientierung, vermitteln Unterkünfte und Sachspenden. Dafür nutzen sie die Räumlichkeiten des ehemaligen Gemeindezentrums Meine. In den „Cafés der Begegnung“ sorgen sie für gegenseitiges Kennenlernen, rund 15 Ehrenamtliche geben regelmäßigen Deutschunterricht und das Fahrradteam repariert gespendete Fahrräder und versorgt die Geflüchteten damit für mehr Mobilität – bereits 100 Geflüchtete konnten mit Rädern ausgestattet werden.

Nach Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar startete die Flüchtlingshilfe umgehend einen Sachspendenaufruf und füllte die Hilfsgüter-Transporte in die Ukraine unter anderem mit Kleidung, Decken, Schlafsäcken und medizinischen Hilfsmitteln. Seither sind über 100 ukrainische Geflüchtete in Papenteich angekommen, die von der Flüchtlingshilfe gefördert werden. „Die Menschen sind oft überrascht, dass sie bei uns völlig unentgeltlich Sachspenden und Ausstattung erhalten. Die Freude sieht man in ihren Reaktionen“, berichtet Lagemann.

Besondere Aktionen und kulturelle Angebote für das Miteinander

„Staatliche Hilfsmittel für Geflüchtete reichen oftmals nicht aus oder kommen nicht rechtzeitig an“, ergänzt er. Daher fließen die Spendengelder insbesondere in Schulausstattung für Kinder und Jugendliche, Unterrichtsmaterialien für den Deutschunterricht, Anfangsüberbrückung und finanzielle Engpässe der Geflüchteten und kulturelle Angebote.

Um das Miteinander zu fördern organisiert die Flüchtlingshilfe regelmäßig gemeinsame Aktionen. Zwei Spendenaktionen zu Gunsten der Gifhorner Tafel starteten sie bereits, in denen bisher etwa 17.000 Euro zusammenkamen. In diesem Jahr veranstalten sie zum siebten Mal das Weihnachtspostamt, das den geflüchteten Kindern zu Weihnachten ihre Geschenkwünsche erfüllt.

So können Sie spenden

Unter dem Stichwort „Das Goldene Herz“ sind Spenden auf das Konto der Aktion möglich. Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:

IBAN: DE53 25050000 0000300616

(BIC: NOLADE2HXXX)

Geben Sie auf Ihrer Überweisung Ihre Anschrift für eine Spendenquittung an. Bis 300,- Euro gilt der Überweisungsträger als Quittung. Die Namen der Spender veröffentlichen wir in unserer Zeitung auf der Leser-Seite. Wer das nicht möchte, schreibt bitte zusätzlich in den Verwendungszweck das Wort „Anonym“.

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