Peine. Am Nordrand der Peiner Südstadt haben sich laut Polizei annähernd 50 Personen zweier Großfamilien gestritten. Gibt es Clan-Hintergrund?

Seit Monaten ist es – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – vergleichsweise ruhig zugegangen in der Peiner Südstadt. Doch nun hat es in dem Stadtteil wieder „geknallt“: In der Kirchhofstraße am Nordrand der Südstadt (unmittelbar an den Bahngleisen) sind annähernd 50 Personen zweier Großfamilien in Streit geraten, das berichtet Polizeisprecher Matthias Pintak.

Die Folge: Mit einem „Großaufgebot“ – nähere Angaben macht sie nicht – ist die Polizei bei diesem Einsatz am Sonntag (28. April) gegen 14.30 Uhr vor Ort. Trotz der vielen Beamten sei es aber immer wieder zu „Auseinandersetzungen zwischen den Angehörigen“ gekommen, führt Pintak aus: „Die Polizisten mussten teilweise Personen in Gewahrsam nehmen, um die Lage zu beruhigen.“ Zwei Familienangehörige und vier Beamte hätten „leichtere Verletzungen“ erlitten.

Massenstreit – „Angriffe auf Polizisten“

Die Ursache für diesen Massen-Streit, der sich auf eine Freifläche vor einem Wohnhaus verlagert habe, sei noch nicht geklärt, führt Pintak aus. Die Polizei ermittelt – unter anderem auch in der Frage, ob „gefährliche Gegenstände“ eingesetzt worden seien. Der Sprecher: „Einen clankriminellen Hintergrund können wir nach bisherigem Ermittlungsstand aber nicht bestätigen.“

Allerdings hat die Polizei laut Pintak „mehrere Strafanzeigen wegen tätlichem Angriff auf Polizeivollzugsbeamte, Widerstands, Körperverletzung und wegen versuchter Gefangenbefreiung“ eingeleitet: „Wir nehmen derzeit Vernehmungen vor, um die Hintergründe der Tat zu klären.“

Erinnerung an Massenangriff auf Polizei

Der letzte Großeinsatz dieser Art in der Peiner Südstadt ist um den Jahreswechsel 2022/2023 vonnöten gewesen: Seinerzeit hat die Fuhsestadt Schlagzeilen gemacht mit massiven Raketen- und Böllerattacken von Dutzenden Männern gegen die Polizei – eine Beamtin ist seinerzeit durch Böller verletzt worden. Die Konsequenz: Ein Böllerverbot in großen Teilen der Südstadt zum Jahreswechsel 2023/2024, das Wirkung gezeigt hat – es ist vergleichsweise (sehr) ruhig geblieben. Nach eigener Darstellung hält die Polizei den „Kontrolldruck“ speziell in der Peiner Südstadt hoch: In ihrer Einheit zur Bearbeitung der Kriminalität in der Südstadt gebe es „konkrete Ansprechpartner, an die sich unbescholtene Bürger wenden können“. Peines Polizeichef Christian Priebe: „Wir werden auch in diesem Jahr nicht müde, mit wachem Auge auf Stadt und Landkreis Peine zu schauen, um es hier noch sicherer und damit lebenswerter zu machen“. Der Massenstreit in der Südstadt könnte als Rückschlag gewertet werden.

In diesem Bereich der Peiner Südstadt kam es beim Jahreswechsel 2022/2023 zur Attacke von Männern auf die Polizei.
In diesem Bereich der Peiner Südstadt kam es beim Jahreswechsel 2022/2023 zur Attacke von Männern auf die Polizei. © Arne Grohmann | Arne Grohmann

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