Peine. Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen (24) halten sich Staatsanwaltschaft und Polizei mit konkreten Informationen weiter zurück.
Nachdem die Mordkommission der Polizeiinspektion Peine, Salzgitter und Wolfenbüttel am vergangenen Samstag einen Tatverdächtigen (24) in einem Braunschweiger Hotel festnahm, sind weiter Fragen offen. Nach Ansicht von Polizei und Staatsanwaltschaft soll der Verhaftete am 3. Februar in Peine, in der Nähe der Al-Hidaia-Moschee , auf der Baustelle am Carl-von-Ossietzky-Platz dreimal auf sein Opfer (29) geschossen haben.
Am Mittwoch bestätigte die Staatsanwaltschaft Hildesheim auf erneute Nachfrage unserer Zeitung, dass der Tatverdächtige das Hotel in Braunschweig zum Untertauchen in Anspruch nahm. Seine eigentliche Meldeanschrift liegt im Kreis Peine.
Mit was für einer Waffe auf das 29 Jahre alte Opfer geschossen wurde (Kaliber, legal/illegal, etc.), ist nicht bekannt, bzw. wird derzeit nicht bekannt gegeben. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim habe diese Ermittlungsergebnisse von der Polizei noch nicht, hieß es auf Nachfrage. Die Polizeiinspektion Salzgitter/Wolfenbüttel/Peine verwies wiederum auf „die alleinige Pressehoheit“ der Staatsanwaltschaft Hildesheim.
Was war der Auslöser für die Schüsse?
Zur Ursache als möglichen Auslöser für die Schüsse gab es seitens der Staatsanwaltschaft am Mittwoch keine neuen Erkenntnisse, die mitgeteilt werden könnten. Bisher hieß es, dass es einen offensichtlichen Streit, der womöglich eskalierte, vor Ort nicht gegeben habe. Das Opfer habe nicht mit dem Angriff rechnen müssen bzw. rechnen können. Gleichwohl seien sich Täter und Opfer nicht unbekannt.
Deswegen stand am vergangenen Montag in der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hildesheim und der Polizei, dass der Täter aufgrund des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes aus Heimtücke in Untersuchungshaft sei. Zuvor sei er dem Haftrichter vorgeführt worden. Nach Angaben der Polizei liegen keine Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv vor.
Keine Angaben zur Nationalität des mutmaßlichen Täters aus dem Raum Peine
Zur Nationalität des mutmaßlichen Täters lehnte die Staatsanwaltschaft Hildesheim eine Auskunft auf Nachfrage ab („spielt keine Rolle“). Der 24-Jährige komme aus dem Raum Peine. In der Pressemitteilung von Montag heißt es außerdem: „Der Tatverdächtige hat sich in seiner Vernehmung nicht zur Sache eingelassen.“
Opfer ist immer noch im Krankenhaus
Der Vater des Opfers, auch der Imam der Peiner Al-Hidaia-Moschee, berichtete am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung, dass es seinem Sohn besser gehe. „Er kann sich wieder etwas bewegen.“ Es sei immer noch im Krankenhaus.
So hatten wir zuvor über die Schüsse auf den jungen Peiner berichtet
Obwohl am Samstag, 3. Februar, dreimal auf ihn geschossen worden war, geht es dem Opfer aus Peine offensichtlich einigermaßen gut. Das berichtete kurz nach der Tat jemand aus dem persönlichen Umfeld des 29-Jährigen, der anonym bleiben und in der Öffentlichkeit keine Angaben zu seiner Person machen möchte. Der Zusammenhang zwischen dem Opfer und dem Berichterstatter lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
„Das hat gar nichts mit der Moschee zu tun!“
Gleichwohl betont die Person, die im Gespräch mit unserer Zeitung zu Aussagen bereit war: „Das hat gar nichts mit der Moschee zu tun, das war auf der Baustelle!“ Es gebe kein Motiv für den Anschlag auf den jungen Mann, der der Sohn des Imams der arabisch-libanesischen Peiner Al Hidaia Moschee am Carl-von-Ossietzky-Platz sein soll.
Drei Schüsse trafen den jungen Mann aus Peine
„Es geht ihm besser, er ist ansprechbar, noch auf der Intensivstation. Das war eine sehr lange OP, dafür musste ein Spezialist kommen“, erzählte der anonyme Informant weiter über den Zustand des Opfers zwei Tage nach der Tat. Drei Schüsse hätten den jungen Mann getroffen: in den Oberschenkel, ins Gesäß und in den unteren Bereich der Wirbelsäule.
Wieder Thema: Image der Peiner Südstadt
Der Mann, der mit unserer Zeitung, über den Angriff auf den 29-Jährigen sprach, der selbst nicht dabei gewesen sei, betonte zudem, dass es immer ganz schlecht sei, wenn die Integrationsarbeit der Moscheen in der Peiner Südstadt unter Vorfällen von Clan-Kriminalität, Randale oder schlicht Spekulationen und Gerüchten leide. So komme die Südstadt nicht zur Ruhe.
Polizei: keine Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat
Am Montagnachmittag, 5. Februar, gab es gegen 16 Uhr eine gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hildesheim und der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel. Darin hieß es zu den Schüssen: „Bei ihren Ermittlungen geht die Polizei aktuell von einem versuchten Tötungsdelikt zum Nachteil des 29-jährigen Mannes aus. Die bisherige Spurenauswertung ergab, dass der Täter mehrfach gezielt auf sein Opfer geschossen und sich anschließend in einer dunklen Limousine vom Tatort entfernt hatte. Das Opfer erlitt durch die Projektile erhebliche Verletzungen.“
Dies wurde damals bestätigt: „Der Mann musste in einem Krankenhaus operiert werden und befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr.“ Und: „Die Beamten des Zentralen Kriminaldienstes führten am Tatort eine umfangreiche Spurensuche durch. Hierzu wurden auch die Experten des Fachkommissariats Forensik hinzugezogen.“
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