Hannover. Der „Niedersachsen Check“ befragte gut 2000 Bürger nach ihrer Meinung zu landespolitischen Themen. Die neue Regierung ist nun 100 Tage im Amt.
100 Tage nach der Landtagswahl sind die Menschen im Land mit der Schulpolitik in Niedersachsen unzufrieden. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag niedersächsischer Tageszeitungen. Für die sechste Welle des „Niedersachsen Check“ waren vom 1. bis 8. Februar insgesamt 2007 Wahlberechtigte ab 18 Jahren zu verschiedenen Themen befragt worden. So ging es diesmal unter anderem um die wichtigsten Probleme im Land, die Erwartungen zur Arbeit der neuen Landesregierung, die Bilanz von zehn Jahren Stephan Weil (SPD) als Ministerpräsident und die politische Stimmung.

Auf die Frage nach den wichtigsten Problemen im Land ergaben sich gegenüber der fünften Welle vom September 2022 mitunter deutliche Verschiebungen bei den Problemprioritäten der Wahlberechtigten in Niedersachsen. Während im September noch 44 Prozent der Befragten die Inflation und die steigenden Preise und 34 Prozent die Energieversorgung als größte Probleme im Land genannt hatten, gehörten die Preissteigerungen aktuell nur noch für 25 Prozent und die Energieversorgung für 19 Prozent zu den wichtigsten Problemen. Vor allem die Bildungspolitik (27 Prozent gegenüber 16 Prozent im September) und das Thema Migration und Flüchtlinge (19 Prozent gegenüber 7 Prozent im September) haben hingegen aktuell an Bedeutung gewonnen.
Lesen Sie weitere Texte aus Niedersachsen:
- Schwerer Unfall in Wolfsburg- Auto kracht in Bus – vier Verletzte
- Auffahrunfall in Lebenstedt- Autos und Bus beteiligt – Verletzte
- Schoduvel 2023 in Braunschweig- Zugweg, Ablauf und Parkplätze
Nur eine kleine Minderheit der Wahlberechtigten (13 Prozent) zeigte sich mit der Schulpolitik in Niedersachsen zufrieden. 69 Prozent – quer durch alle Bevölkerungs- und Wählergruppen – waren mit der Schulpolitik im Land dagegen weniger oder gar nicht zufrieden. Nur acht Prozent glaubten, dass es der Landesregierung in den nächsten fünf Jahren gelingen wird, mehr Lehrkräfte für die Schulen im Land zu finden, um das Problem des Lehrkräftemangels zumindest abzumildern. Auch glaubte fast niemand, dass es der Landesregierung gelingen wird, bis 2026 genügend Erzieherinnen und Erzieher für die Nachmittagsbetreuung zu finden, wenn es an allen Grundschulen einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz geben wird.
Positive Bilanz der zehnjährigen Amtszeit von Stephan Weil
Nur knapp ein Viertel der niedersächsischen Wahlberechtigten (23 Prozent) glaubte, dass die neue Landesregierung aus SPD und Grünen das Land in den nächsten fünf Jahren besser regieren wird als die bisherige Koalition aus SPD und CDU. 48 Prozent der Wahlberechtigten in Niedersachsen zogen derweil eine positive Bilanz der zehnjährigen Amtszeit von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und meinten, dass sich das Land unter seiner Führung zum Besseren entwickelt habe. 24 Prozent fanden dagegen, Niedersachsen habe sich in der Regierungszeit Weils eher zum Schlechteren verändert. Dass Niedersachsen sich unter Weil eher zum Besseren entwickelt habe, meinte eine (knappe) Mehrheit der Männer, der über 60-Jährigen, der FDP-Anhänger sowie eine große Mehrheit der Anhänger der Grünen und vor allem der SPD.
Wenn der Bundestag im Februar neu gewählt würde, läge die SPD mit 28 Prozent (plus fünf Prozentpunkte gegenüber September) knapp vor der CDU mit 27 Prozent. Würde aktuell der Landtag neu gewählt, käme die SPD auf 33 Prozent und läge damit wie bereits bei der Landtagswahl im Oktober deutlich vor der CDU, die mit 26 Prozent der Stimmen rechnen könnte.
Das ist der „Niedersachsen Check“
2022 ist Wahljahr in Niedersachsen. Am 9. Oktober entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, wer ihr Land künftig regieren soll. Deshalb ist es Zeit für einen „Niedersachsen Check“.

Die großangelegte Umfrage-Aktion ist eine gemeinsame Initiative niedersächsischer Tageszeitungen. Im Auftrag der Redaktionen führt das renommierte Berliner Meinungsforschungsinstitut Forsa bis zur Landtagswahl im Herbst und darüber hinaus niedersachsenweit insgesamt sechs repräsentative Erhebungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten durch. Immer im Mittelpunkt: die Menschen in unserem Bundesland.
Weitere Hintergründe zum „Niedersachsen Check“ finden Sie hier. Und hier gibt's eine Übersicht aller Texte zum Thema.
Mehr wichtige Nachrichten aus der Region Braunschweig-Wolfsburg und Niedersachsen:
- Helene Fischer nach Trapez-Unfall in Klinik: So geht es ihr
- Das verdienen Abgeordnete aus der Region Braunschweig-Wolfsburg nebenher
- Weltberühmte Helmstedter Werkstatt vor dem Aus
- So war die Braunschweiger Kulturnacht 2023
Keine wichtigen News mehr verpassen: Hier kostenlos für den täglichen Newsletter „News-Update“ anmelden!Hier kostenlos für den täglichen Newsletter „News-Update“ anmelden!
red