Braunschweig. Einiges los zu Pfingsten – auch durch das 9-Euro-Ticket. Viele Reisende mussten sich in Geduld üben. Das sagt Niedersachsens Verkehrsminister.

Am ersten langen Wochenende mit dem 9-Euro-Ticket waren viele Züge in Niedersachsen stark nachgefragt. Betroffen waren insbesondere die Regionalbahnen von und zur Nordseeküste. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, konnte die Mitfahrt zeitweise nicht garantiert werden, die Mitnahme von Fahrrädern war eingeschränkt. Die Bahngesellschaft Metronom erklärte, dass Fahrräder bis Pfingstmontag wegen zu vieler Fahrgäste grundsätzlich nicht in den Zügen mitgenommen werden können.

Außergewöhnlich stark ausgelastet waren laut DB vor allem die Strecken Hannover-Norddeich und Osnabrück-Bremen sowie von Osnabrück und Hannover nach Bremerhaven. Die Bahngesellschaft Metronom meldete am Montag kleinere Verspätungen wegen eines erhöhten Fahrgastaufkommens zwischen Göttingen und Uelzen.

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Bahnreisende verlassen einen Zug, der den Bahnhof von Westerland auf Sylt erreicht hat. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets haben sich die traditionell hohen Touristenzahlen an Pfingsten noch einmal erhöht.
Bahnreisende verlassen einen Zug, der den Bahnhof von Westerland auf Sylt erreicht hat. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets haben sich die traditionell hohen Touristenzahlen an Pfingsten noch einmal erhöht. © dpa | Axel Heimken

Inwieweit der Andrang am langen Pfingstwochenende auch auf das seit Monatsbeginn gültige 9-Euro-Ticket im Nahverkehr zurückzuführen war, blieb zunächst offen. „Wie erwartet gab und gibt es regionale Spitzen im Fahrgastaufkommen, insbesondere zu touristischen Zielen“, erklärte ein Bahnsprecher am Montagmittag. Für eine ausführliche Bilanz sei es noch zu früh.

Althusmann: 9-Euro-Ticket ist Härtetest für Bahnunternehmen

Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann erklärte, das neue Ticket stelle die Anbieter vor große Herausforderungen. Das Ticket sei „zum erwarteten Härtetest für die Bahnunternehmen geworden“, erklärte der CDU-Politiker am Pfingstmontag. „Gerade auf den Strecken in Richtung Nordseeküste ist das System teilweise an die Belastungsgrenze gekommen. Neben der mitunter extrem hohen Zugauslastung mit all ihren Begleiterscheinungen wie Zugverspätungen oder Komforteinbußen muss man leider auch konstatieren, dass einige Fahrgäste grundlegende Formen des sozialen Miteinanders vergessen haben oder nicht kennen.“ Er dankte daher dem Bahnpersonal, das am Wochenende im Einsatz war.

Bernd Althusmann ist Niedersachsens Verkehrsminister.
Bernd Althusmann ist Niedersachsens Verkehrsminister. © dpa | Michael Matthey

Althusmann erneuerte zudem seine Forderung an den Bund, eine auskömmliche Finanzierung des Nahverkehrs über den Aktionszeitraum hinaus zu gewährleisten. „Auch wenn das Pfingstwochenende sicherlich nicht der Gradmesser für Szenarien des zukünftigen ÖPNV sein kann, ist klar: Für ein dauerhaft attraktives ÖPNV-Angebot muss der Bund bessere finanzielle Rahmenbedingungen schaffen, damit Kapazitäten, Personal, Infrastruktur und Energiekosten von den Ländern bereitgestellt und bezahlt werden können“, sagte der Minister.

Samstag teils kilometerlange Staus in Niedersachsen – Vorfall auf A7 am Pfingstmontag

Auf den Autobahnen Richtung Küste gab es am Samstagmittag teils kilometerlange Staus. Auf der A7 zwischen Hannover und Hamburg staute sich der Verkehr zwischen dem Dreieck Walsrode und Soltau-Ost auf 20 Kilometern Länge, wie aus Daten der Verkehrsmanagementzentrale hervorging. Eine Sprecherin der Polizei im Heidekreis sagte, dass dichter Verkehr und Baustellen die Ursache seien. Auf der Autobahn 31 staute sich der Verkehr zur Küste am Samstag vor dem Emstunnel bei Leer. Samstags ist in vielen Küstenorten Bettenwechsel.

Am Montag war die A7 zwischen dem Dreieck Walsrode und Bad Fallingbostel stundenlang in beide Richtungen voll gesperrt. Grund war ein psychisch kranker 56-Jähriger, der mit einem Wohnwagen-Gespann in Schlangenlinien über alle drei Fahrspuren in Richtung Norden gefahren war, woraufhin andere Autofahrer die Polizei alarmierten. Die Beamten stoppten den Fahrer, konnten ihn aber nicht kontrollieren, weil der Mann einen Rottweiler im Wagen hatte, der niemanden an den 56-Jährigen heranließ. Zudem behauptete der Fahrer, dass er eine Bombe an Bord hätte. Die Polizei wartete dann auf einen Tierarzt aus dem nahe gelegenen Serengeti-Park in Hodenhagen, der den Hund betäuben sollte. Auch rund um Bremen und bei Leer kam es am Montag zu Verzögerungen auf den Autobahnen.