Hannover. Wie sicher sind Festivals unter freiem Himmel? Das Projekt soll Aufschluss bringen - und auf eine Schieflage der Corona-Verordnung hinweisen.

Dicht an dicht tanzen, schwitzen, feiern – das haben vor allem junge Menschen in den vergangenen Monaten schmerzlich vermisst. Ein Modellprojekt in Hannover soll Erkenntnisse bringen, wie sicher Tanzveranstaltungen unter freiem Himmel in der Pandemie sind und wie sich der Neustart für die Beteiligten anfühlt. Am Freitagabend durften sich maximal 350 Menschen ohne Abstand zu wechselnden DJ-Sets bewegen. Die Reihe „Back to dance“ wird vom Gesundheitsamt der Region Hannover sowie von Sozialwissenschaftlern der Leibniz Universität begleitet.

Initiiert wurde sie von einer Projektgruppe, in der sich unter anderem Veranstalter niedersächsischer Open-Air-Festivals zusammengetan haben. „Gerade die jungen Leute sind ausgehungert und sehnen sich nach einer Rückkehr der Feierkultur“, sagte Johannes Teller, ein Sprecher der Organisatoren. Trotz kurzfristiger Genehmigung und nur drei Tagen Werbung sei ein Großteil der Karten für den Auftakt verkauft worden.

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Modellprojekt zu Festivals: Maskenpflicht soll im Juli fallen

Beim ersten Rave am Freitag durfte die Maske nur in der Gastronomie am Sitzplatz abgenommen werden. Knutschen auf der Tanzfläche war also nicht möglich. Bei den nächsten Ausgaben Anfang Juli soll aber auch die Maskenpflicht fallen. Die Besucherinnen und Besucher müssen mindestens 18 Jahre alt sein und einen maximal zwölf Stunden alten offiziellen Corona-Test vorweisen. Für die Studie müssen sie sich fünf Tage später noch einmal testen lassen sowie Fragen beantworten.

Das Projekt will auf die Schieflage aufmerksam machen, dass Tanzen in Diskotheken und Clubs gemäß der aktuellen niedersächsischen Corona-Verordnung wieder erlaubt ist, dies aber nicht für Outdoor-Festivals gilt. Dabei ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die Corona-Ansteckungsgefahr draußen deutlich geringer als drinnen. Wegen der niedrigen Inzidenzwerte gibt es in Niedersachsen zwar wieder Open-Air-Kulturveranstaltungen teils mit 1000 Gästen, allerdings bisher nur mit festen Sitzplätzen. Tanzen ist lediglich am Platz erlaubt. Die Festivalbetreiber hoffen auf eine baldige Änderung dieser Regelung.

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