Die Bürger erwarten völlig zu Recht Transparenz. Nach all den Jahren des Desasters sind sie Kummer gewohnt.

Mit großer Spannung wird der Rückholungsplan zur Asse erwartet. Ja, Sie lesen richtig, einen Plan, wie die 126.000 Fässer mit Atommüll geborgen werden sollen, gibt es immer noch nicht. Es gibt keine Bergungstechnik, bisher auch keinen Aufschluss darüber, welche Zwischenschritte es bis 2033 geben soll. Dann soll die Bergung starten. Aber auch dieser Termin ist nicht gerade in Stein gemeißelt. Geschweige denn, wie teuer die Bergung für den Steuerzahler insgesamt wird.

Es steht noch nicht einmal fest, wo der Müll zwischengelagert werden soll,bevor er in einem Endlager verschlossen wird. Und, Sie ahnen es, noch nicht einmal das Endlager für den Asse-Müll steht fest. Denn das Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll, Schacht Konrad in Salzgitter, kann den Asse-Müll nicht auch noch aufnehmen. Dafür ist es zu klein. Zu diesen Fragen soll der Rückholungsplan Antworten liefern. Der Betreiber der Asse, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) aus Peine, sollte den Gesamtplan noch 2019 vorlegen. Doch das schafft die BGE nicht.

Warum die BGE das nicht hinbekommt, das wollte der Staatssekretär im Umweltministerium, Florian Pronold, am Mittwoch nicht sagen. Es wird kolportiert, dass Pronold im nicht öffentlich tagenden Bundestags-Umweltausschuss erklärt haben soll, dass die Antwort auf diese Frage die Bürger in der Region nur noch mehr verunsichern würde. Diese Antwort ist maximal ungeschickt. Weil sie weitere Fragen aufwirft und so gerade dafür sorgt, dass mehr Verunsicherung entsteht. Die Bürger erwarten völlig zu Recht Transparenz. Nach all den Jahren des Desasters sind sie Kummer gewohnt. Das ist besser, als sie im Ungewissen zu lassen.