„Der neue Gesamtplan muss von anderer Qualität sein: Er muss Klarheit schaffen statt Verwirrung.“

Immer wieder Asse: Jüngst war es der Bundesrechnungshof, der bei dem Milliardenprojekt „Rückholung“ des Atommülls aus dem alten Bergwerk besseres Kostenmanagement und regelmäßige Berichte über den Fortgang nahelegte. Nun mahnt Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD), dass es in Sachen Asse immer noch an Transparenz mangele.

Gemeint ist damit nicht Geheimniskrämerei. Bei dem Mammutprojekt fällt der Blick aufs große Ganze aber naturgemäß schwer. Das liegt schon an den Zeiträumen: Das Herausholen des Atommülls aus den Kammern könnte nach jetzigem Stand 2033 beginnen. Das liegt auch an den unterschiedlichen Feldern, die bis dahin beackert werden müssen, vom Bau eines neuen Bergungsschachtes über das Stabilisieren des Bergwerks, vom Auffangen unerwünschter Zutrittslaugen bis zum Entwickeln der nötigen Bergungsmaschinen. Zudem muss der Müll zwischengelagert werden. Dass diese Frage ein Kraftakt wird, wusste schon der frühere Asse-Betreiber Bundesamt für Strahlenschutz. Nach einer umfassenden Organisationsreform hat nun die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die vielen Fragen zu lösen – und öffentlich zu vermitteln. Um Transparenz und Öffentlichkeit hatte sich auch das BfS bemüht. Und eine Art „Rahmenterminplan“ zur Rückholung gab es bereits 2012, angeschoben vom Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Der angekündigte neue Gesamtplan allerdings muss von anderer Qualität sein: Er muss Klarheit schaffen statt Verwirrung.