Es ist 0. 30 Uhr mitten in Salzgitter – mindestens zehn Männer liefern sich eine Straßenschlacht, ein Mann wird durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt. Viele Fragen sind nach der Auseinandersetzung noch offen.
Hat die Polizei richtig reagiert? Aus der Distanz lässt sich leicht kritisieren – dies wollen wir explizit nicht tun. Und natürlich ist der Hinweis richtig, dass unbeteiligte und sicher verängstigte Zeugen die Zeiten falsch eingeschätzt haben können. Wenn die Polizei – was bisher niemand anzweifelt – zwar fünf Minuten nach einem Anruf am Tatort war, aber möglicherweise aus Selbstschutz nicht sofort eingegriffen hat, ist das verständlich. Es muss aber angesprochen werden, ebenso wie mögliche Probleme. Etwa, ob genügend Polizisten nachts bereit stehen. Etwa, ob Verstärkung schneller vor Ort sein könnte. Für die Salzgitteraner ist eines wichtig: Ihre Stadt muss sicher sein, selbst auf Parkplätzen, selbst in der Nacht.
Eine weitere Frage müssen wir als Zeitung beantworten: Ist es richtig, auf die ethnische Herkunft der beteiligten Familienclans einzugehen? Wir halten es für wichtig, um die Hintergründe zu zeigen. Dazu gehört, dass es sich bei den Tätern mutmaßlich um Mhallamiye-Kurden handelte. Vor Banden mit diesem Hintergrund hat das Landeskriminalamt erst im April gewarnt. Die Verbindungen zur organisierten Kriminalität sind bei den sogenannten M-Kurden-Clans auffällig. Sie bedrohen Zeugen – beim Ampelmord-Prozess wollten sich 50 Personen an nichts erinnern, nicht einmal an frühere Aussagen. Sie akzeptieren unseren Rechtsstaat nicht und schotten sich ab. Hier hilft zunächst – das zeigt Salzgitter – keinerlei Diskussion, etwa um Sozialarbeit, hier ist erst einmal konsequentes Eingreifen notwendig. Eine Parallelgesellschaft, die Streitigkeiten selbst lösen will, kann nicht akzeptiert werden.
Das ist übrigens keine Frage der Herkunft. Mit Blick auf Ermittlungen gegen deutsche Hells Angels auf Mallorca zeigt sich, dass es Banden mit verschiedensten Hintergründen gibt – diese anzusprechen, halten wir in jedem Fall für richtig.
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