Gevensleben. In der Sonderausstellung in Watenstedt können Besucher Funde aus frühchristlichen Gräbern sehen. So lief die Eröffnung im Museum.

Das Heeseberg-Museum in Watenstedt hat seine neue Saison am vergangenen Sonntag erfolgreich eröffnet. Für einen längeren Zeitraum zeigt das Museum die Sonderausstellung zum frühchristlichen Gräberfeld Gevensleben mit Funden aus dem 7. bis 9. Jahrhundert nach Christus. Der Förderkreis-Vorsitzende Martin Meier wies in seinen Grußworten auf „die besondere Veranstaltung und sehenswerte Sonderausstellung“ hin.

Zu den 50 Besuchern bei der Saisoneröffnung gehörten Gerhard Radeck, Vorsitzender der Braunschweigischen Landschaft, der Archäologe Immo Heske und die Helmstedter Kreisarchäologin Agathe Palka, die zu Beginn über die im Frühjahr 2016 erfolgte Grabung ausführlich informierte: „In kürzester Zeit wurde organisiert und gegraben.“

Sie sprach von einer guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, was Heske ebenfalls betonte: „Es ging alles sehr schnell. Die Zusammenarbeit mit der Kreisarchäologie und Bezirksarchäologie ist hervorragend gewesen. Gevensleben ist ein archäologischer Vergleichsfundplatz zur Grabung auf der Kaiserpfalz Werla.“

Besucher aus Braunschweig und Düsseldorf besuchen Heeseberg-Museum

Heske lobte auch das Heeseberg-Museum: Es sei zwar kein archäologisches Museum, aber die „Funde berichten, wie Menschen vor langer Zeit hier gelebt haben.“

Die Besucher kamen während der Saisoneröffnung unter anderem aus Düsseldorf, der Umgebung von Celle, Vorsfelde, Braunschweig, Rennau-Ahmstorf sowie aus mehreren Orten der näheren und weiteren Umgebung. Zwei Frauen aus Königslutter bestaunten die neue Sonderausstellung, lobten aber auch alle anderen Räume mit den beachtenswerten Exponaten. Großes Interesse bekundeten außerdem der Helmstedter Kreisheimatpfleger Bernd Felgenträger und der Ex- Förderkreisvorsitzende Klaus Schliephake.

Im Museum bekommen die Besucher einen Überblick zur Entwicklung vom Urnen- zum Körpergrab. Als Leihgabe sind Urnen von einem Gräberfeld des 3. bis 6. Jahrhunderts nach Christus aus Rüningen vorhanden.

Skelett und Urkunde Gevenslebens im Museum

Zu sehen sind unter anderem auch ein Skelett, unterschiedliche Perlen, ein Stabdorn und Eisenmesser mit Holzresten am Griff. Außerdem zeigt das Museum eine Kopie der ersten Urkunde von Gevensleben mit der Übersetzung, denn die erste Urkunde wurde gefälscht.

In einem weiteren Forschungsprojekt werden die Zähne aus dem frühchristlichen Gräberfeld untersucht, um Stillzeiten und Ernährung für den Zeitraum der früh einsetzenden Christianisierung zu ermitteln. „Es deutet sich ein unterschiedlicher Umgang mit den kleinen Jungen und Mädchen an“, so Kreisarchäologin Agathe Palka.

Das Heeseberg-Museum mit Exponaten in mehreren Gebäuden ist bis Ende Oktober sonntags von 14.30 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet. Kontakt zum Museum können Interessierte mit Katrin Weihe unter Telefon (0171) 6904145 oder mit Martin Meier unter (05332) 1455 aufnehmen.

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