Braunschweig. Die Sanierung des alten Voigtländer-Geländes an der Berliner Straße beginnt. Es handelt sich um eine der größten Altlasten in Braunschweig.

Seit Jahren wird davon gesprochen – nun soll es wirklich losgehen: Die Sanierung des ehemaligen Betriebsgeländes der Firma Voigtländer an der Berliner Straße beginnt. Auf Teilen davon steht der ehemalige Real-Markt, der nach Unternehmensangaben noch in diesem Jahr unter der Marke „mein real“ wiedereröffnen soll. Es handelt sich laut der Stadtverwaltung um eine der größten Altlasten in Braunschweig. Das Areal ist durch leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) in Boden und Grundwasser verunreinigt.

Eigentümer des Grundstückes ist die Hirsch Grundvermögen KG mit Sitz in Düsseldorf. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat sie mit dem Unternehmen 2018 einen öffentlich-rechtlichen Vertrag abgeschlossen: Demnach teilen sich beide die Kosten der Sanierung jeweils zur Hälfte. Ein weiterer Kernpunkt der Vereinbarung sei, dass die Altlastensanierung auf dem SB-Markt-Gelände zeitgleich mit dem erforderlichen Umbau des Marktes erfolge.

Der Umbau des Real-Gebäudes in Braunschweig läuft bereits

„Mit der zwischenzeitlich von der Grundeigentümerin vereinbarten Nachnutzung durch einen Flagship-Store von ,mein real’ können die vertraglich vereinbarten Sanierungsmaßnahmen nun umgesetzt werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Der Umbau des Gebäudes habe bereits begonnen.

Der einstige Real-Markt war im Zuge der Zerschlagung der Kette Anfang 2022 geschlossen worden. Während die beiden anderen Real-Standorte in Braunschweig von Globus und Kaufland übernommen wurden, ging der Markt an der Berliner Straße von dem russischen Finanzinvestor SCP an ein Team von Real-Managern und der Unternehmerfamilie Tischendorf über. Erst kürzlich war jedoch bekannt geworden, Dass die „mein real“-Gruppe diese Filiale und 61 weitere an SCP zurückverkauft hat.

Trotz dieses Entwicklung bekräftigte die Pressestelle von „mein real“ Anfang Mai, es gehe alles wie geplant weiter: Unter Berücksichtigung aller behördlichen Genehmigungen strebe man weiterhin an, ab Spätherbst wieder für die Kunden da zu sein.

Im Juni startet der Austausch des Bodens vor dem Markt

Wie die Stadtverwaltung jetzt erläutert, wurde die Altlastensanierung durch die Hirsch Grundvermögen KG ausgeschrieben. „Mittlerweile wurde der Auftrag zum Austausch des belasteten Bodens vor dem Gebäude erteilt“, so die Stadt. „Nach einer kampfmitteltechnischen Untersuchung startet noch im Juni der Austausch des Bodens mit schwerem Gerät. Ein weiterer Auftrag zur Reinigung von Bodenluft und Grundwasser unterhalb des Marktgebäudes soll kurzfristig vergeben werden.“

Wenn die Altlastensanierung gestartet ist, soll es laut der Stadtverwaltung eine Abstimmung zu einem weiteren, nördlich im Bereich der ehemaligen Bahntrasse gelegenen Schadensherd geben. „Dies kann ohne Zeitdruck erfolgen, da der im Jahre 2005 erfolgte Bodenaustausch und der anschließend eingeleitete biologische Schadstoffabbau die Schadstofffahne im Grundwasser an dieser Stelle bereits verkleinert haben. Eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit bestand und besteht nicht, da das Grundwasser in dem gesamten Bereich des ehemaligen Firmengeländes nicht genutzt wird.“

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