Braunschweig. Schon lange ist der Fachkräftemangel in Kitas und in der Schulkindbetreuung spürbar. Im Hort St. Kjeld können jetzt keine Kinder mehr betreut werden.

Die Verlässlichkeit der Kinderbetreuung hat durch den Fachkräftemangel bereits erheblich gelitten: Anders als noch vor ein paar Jahren sind Familien inzwischen damit vertraut, dass ab und zu Betreuungszeiten verkürzt und Kinder eher aus der Kita oder dem Hort abgeholt werden müssen, weil dort Mitarbeitende erkrankt sind oder freie Stellen nicht besetzt werden können. Das betrifft städtische Einrichtungen ebenso wie die freier Träger.

Was die Eltern der zwölf Grundschüler, die nachmittags im Hort St. Kjeld im Westlichen Ringgebiet betreut werden, jetzt erleben, hat aber eine neue Dimension: Vor einer Woche hat die Caritas als Träger der Einrichtung ihnen mitgeteilt, dass der Hort zum 1. April geschlossen werden muss. Die Eltern sind erschüttert: Die allermeisten sind berufstätig und müssen nun aus dem Stand eine Betreuung für ihre Kinder für den Nachmittag organisieren.

Die Caritas sucht Personal, um den Hort wieder öffnen zu können

Matthias Konrad vom Vorstand des Caritasverbandes Braunschweig bestätigt auf Nachfrage: „Aufgrund der angespannten Situation auf dem Personalmarkt ist es uns leider nicht gelungen, frei gewordene Stellen zeitnah neu zu besetzen.“ Die Mitarbeitenden hätten es in den vergangenen Wochen „mit großer Anstrengung geschafft“, die Kinder trotz der Personalsituation bestmöglich zu versorgen. Der Träger bemühe sich intensiv um die Nachbesetzung, so Konrad weiter.

Denn die Schließung soll nicht von Dauer sein: „Sobald uns neue Mitarbeitende zur Verfügung stehen“, kündigt Konrad an, könne die Betreuung „unverzüglich fortgesetzt“ werden: „Bis dahin bleiben die Betreuungsplätze für die Kinder reserviert, so dass alle Kinder weiterbetreut werden können, sobald wir den Betrieb der Gruppe wieder aufnehmen können.“

Eltern erfuhren erst vor einer Woche von der Schließung zum 1. April

Wann es soweit sein wird, ob es sich eher um Wochen oder Monate handeln wird, weiß aber niemand. Derzeit werden nach Angaben von Eltern verschiedene Szenarien durchgespielt, um zumindest für die Dauer der Osterferien eine Betreuung zu sichern.

Erst am Donnerstag vor einer Woche haben die betroffenen Eltern von der Schließung des Horts St. Kjeld erfahren. „Das war ein Schock für uns. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gesetzt und sind auch enttäuscht über diesen Umgang mit uns“, sagt Elternvertreterin Kathrin Peggau. Natürlich sei der Fachkräftemangel generell bekannt: „Aber eine Schließung des Horts war uns gegenüber nie ein Thema.“ Erste Eltern würden sich nun nach Alternativen in anderen Einrichtungen umsehen.

Interessierte Fachkräfte können sich bei der Caritas melden: team@caritas-bs.de

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