Hannover. Mit Farbe an Händen und Jacke fotografiert ein 17-Jähriger ein frisches Graffito. Als die Polizei sein Zimmer durchsucht, macht sie einen Zufallsfund.

Einer aufmerksamen Zugbegleiterin und dem unklugen Verhalten des Verdächtigen ist zu verdanken, dass die Bundespolizei am Mittwoch einen mutmaßlichen Graffiti-Sprayer festnehmen konnte. Wie die Bundespolizei berichtet, fiel der Zugbegleiterin bei der Übernahme eines Zuges in Magdeburg zunächst ein frisches Graffito am Zug auf. Das Bild erstreckte sich über eine Fläche von rund 40 Quadratmetern.

Kurz darauf fiel der Frau eine sechsköpfige Gruppe junger Männer auf, die vom Bahnsteig aus das gesprayte Bild fotografierte. Einer aus der Gruppe, ein 17-Jähriger aus Braunschweig, stieg im Anschluss in den Zug und fuhr in Richtung Löwenstadt.

Farbe an der Kleidung, Sprühköpfe in der Tasche

Bei der Fahrkartenkontrolle bemerkte die Zugbegleiterin dann, dass der junge Mann Farbe an der Kleidung hatte – und die passte farblich zu dem frischen Graffito. Die Frau informierte die Bundespolizei in Braunschweig, die den Jugendlichen am Hauptbahnhof in Empfang nahm.

In seiner Bauchtasche hatte der 17-Jährige drei Sprühköpfe für Farbdosen dabei. Die passten farblich zum Graffito, ebenso die die Farbreste auf der Jacke und den Händen des jungen Mannes. Bilder des vollgeprayten Bahnwaggons hatte er auf dem Handy und zeigte sie auch bereitwillig. Die Polizei stellte alle Beweismittel sicher und schaltete die Staatsanwaltschaft ein. Die ordnete eine Wohnungsdurchsuchung an, um weitere Beweismittel zu finden.

300 Gramm-Kugelböller bei Durchsuchung gefunden

Und die fand man dann auch. Von „diversen Beweismitteln“ im Zusammenhang mit der Sprayerei schreibt die Polizei. Doch einen Zufallsfund gab es auch noch: Im Zimmer des Jugendlichen fanden die Beamten rund 100 illegale Böller aus dem Ausland. Darunter auch sogenannte Kugelböller mit einem Sprengsatzgewicht von 300 Gramm.

Die Beamten beschlagnahmten die Böller und alarmierten den Entschärferdienst der Bundespolizei. Dieser wird die Pyrotechnik nun bewerten und die nicht zugelassene Pyrotechnik sachkundig entsorgen. Gegen den Jugendlichen wird nun wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt.

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