Braunschweig. Veranstalter Paul Kunze klärt über die Kosten auf und betont: Beim ersten Mal ist das finanzielle Risiko schwer einzuschätzen.

Das Weihnachtssingen im Eintracht-Stadion wird günstiger. Der Veranstalter Applaus-Kulturproduktionen reagiert damit auf Kritik an den Eintrittspreisen. Im Internet hagelt es harsche Worte: Da ist von Abzocke, Frechheit und unverschämten Preisen die Rede. Auch Leser unserer Zeitung zeigen Unverständnis. „Wir haben die Stimmen vernommen, denen die Tickets zu teuer sind. Wir haben zugehört und nach Lösungen dafür gesucht“, so Agentur-Chef Paul Kunze. Der bisher recht erfolgreiche Vorverkauf und zusätzliche Unterstützung durch den Hauptsponsor Volkswagen Financial Services ermöglichten es inzwischen, das wirtschaftliche Risiko besser einschätzen zu können.

Wie ausführlich berichtet, soll das gemeinschaftliche Weihnachtssingen am Freitag, 16. Dezember, von 18 Uhr bis 20 Uhr im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße stattfinden. Moderator und musikalischer Leiter ist Gerd-Peter Münden, der Initiator der Massenveranstaltungen von „Klasse! Wir singen“. Die Veranstalter rechnen mit 5000 Besuchern. 1000 Tickets sind bereits verkauft. Zu haben sind Karten unter anderem bei der Konzertkasse(www.konzertkasse.de)

Neue Preise gelten ab Donnerstag

Ab Donnerstag, 10. November, 16.30 Uhr, gelten nun folgende Preise: Sitzplatz 15 Euro (statt 19 Euro); 12 Euro für Eintracht-Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber (statt 15 Euro). Neu im Angebot sind Stehplätze im Innenbereich für 9 Euro (7,50 Euro für Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber). Kinder von 6 bis 14 Jahren zahlen 5 Euro, unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Kunze betont: „Im Preis inbegriffen sind stets auch ein Fahrschein der BSVG zum Stadion und selbstverständlich auch eine Kerze für alle Sängerinnen und Sänger.“ Zudem gehen 2 Euro als Spende an die Eintracht-Stiftung.

Wer die Tickets schon gekauft und einen höheren Preis bezahlt habe, erhält bei der Veranstaltung einen Verzehrgutschein über den Differenzbetrag. Wer sich bereits einen Sitzplatz gekauft hat und nun lieber stehen möchte, kann sich per Mail an info@applaus-kulturproduktionen.de wenden und seine Tickets umtauschen. Auch in diesem Fall wird der Differenzbetrag erstattet.

Höhe der Sponsorensumme ist vertraulich

Kunze beziffert die Kosten für die Veranstaltung mit rund 75.000 Euro. Hier sei der Beitrag des Sponsors bereits abgezogen. Diese Summe sei vertraulich. Auch die Höhe der Stadionmiete wird vom Veranstalter nicht verraten. Die Ausgaben für die Sicherheitskräfte jedoch gibt Kunze bekannt: 10.000 Euro. Darüber hinaus liefen Kosten auf unter anderem für das Marketing, die Band, die Veranstaltungstechnik, die künstlerische Leitung, die GEMA und die Künstlersozialkasse. Kunze: „Als Veranstalter können wir nicht davon ausgehen, dass die erste Veranstaltung dieser Art schon kostendeckend ist.“ Anbieter vergleichbarer Weihnachtssingen wie etwa bei Union Berlin hätten einige Erfahrung. „Wahrscheinlich können sie sicher sein, dass das Stadion ausverkauft wird und daher Preise anbieten, die unter unseren liegen.“

Kunze bedauert, dass bei einigen Fans der Eindruck entstanden ist, es handele sich bei dem Weihnachtssingen um eine Veranstaltung von Eintracht Braunschweig. So hieß es im Netz etwa: „Statt zum Fest der Liebe eine Veranstaltung für die treue Anhängerschaft, die insbesondere während der Corona-Krise treu zum Verein hielt, zu schaffen, wird dieses eigentlich besinnliche Event durch eine externe Event-Agentur monetarisiert – und zwar nicht zu knapp.“ Dieser Vorwurf an Eintracht sei falsch, so Kunze. „Und es liegt in der Natur der Sache, dass wir als Agentur ein kommerzieller Anbieter sind. Davon leben wir.“

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