Braunschweig. Ende August 2023 schlagen Christian Eitner und Peter Schanz auf dem Festplatz Lehndorf ein Zirkuszelt auf. Und verraten schon, was da geboten wird.

Große, bunte Zelte haben etwas Anziehendes. Einerseits bergen sie, andererseits stehen sie für den flüchtigen, besonderen Moment, für Künstlervolk und eine magische Welt jenseits Alltags.

Die Menschen der Region wissen das offensichtlich zu schätzen. Seit 30 Jahren zieht das Festival „Kultur im Zelt“ tausende Menschen im Spätsommer in den Braunschweiger Bürgerpark (wenn auch in den vergangenen zwei Jahren aus pandemischen Gründen zeltfrei). Seit zehn Jahren hat sich zudem das „Wintertheater“ in einem historischen Spiegelzelt mitten in der Stadt zum Publikumsmagnet entwickelt.

Und kurz bevor das Wintertheater am 11. November mit dem schrägen Heimat-Musical „Harz aber herzlich“ in die neue Saison startet, verkünden die beiden künstlerischen Leiter Christian Eitner und Peter Schanz ihr nächstes „Zeltival“: Im Spätsommer 2023 lässt sich der „Zirkus Brunswick“ auf dem Festplatz Lehndorf nieder. Die Premiere der Show „Stadt in der Manege“ soll 24. August steigen. Weitere zehn Vorstellungen bis 3. September sind geplant.

„Menschen, Tiere, Showtalente“

Die designierte Direktorin Kathrin Reinhardt bringt mit Zylinderhut, Frack und markiger Manegenrhetorik schon mal eine Prise Glamour in die Pressekonferenz im Hochhaus des Sponsors Braunschweigische Landessparkasse: „Menschen, Tiere, Showtalente / Zaubertricks und Glücksmomente“ sowie diverse Weltsensationen verspricht sie in dem brancheneigenen Hang zum Understatement.

Und weiter: Das Wintertheater habe in den vergangenen Jahren „Hunderttausende Besucher“ angezogen. „Da musste man sich zwangsläufig fragen, warum das nicht auch im Sommer tun.“ Außerdem erfülle sie sich mit dem Job als Zirkusdirektorin einen ihrer Kindheitsträume.

Christian Eitner, Produzent und Chef der Zirkuskapelle Jazzkantine, erläutert: Immer auf der Suche nach Begabungen, sei man in den entlegensten Winkeln der Stadt auf Talente gestoßen, die nicht in die üblichen Musical-Formate der Eitner-Schanz-Produktionen gepasst hätten. Denen biete der „Zirkus Brunswick“ mit der Show „Stadt in der Manege“ nun eine große Bühne.

Wer alles in der Manege mitmischt

Die nähere Ausführung obliegt Show-Autor Schanz, bekannt für seine pedantisch faktenorientierte Präsentationsweise. Er kündigt an:

Herbie Hairlich, im Brotjob Haarstylist in Rautheim, berufen aber zum singenden Magier und gesegnet mit einer reizenden Assistentin namens Lena.

Dschingis Karl alias Harry K. Hagebucher, im Brotberuf Motoren-Ingenieur, aber seit einer Dienstreise nach Las Vegas passionierter Tierdompteur. Moment: TIERE in der Manege? „Wir stimmen uns selbstverständlich mit dem Veterinäramt ab“, versichert Schanz. Wegen des schwebenden Verfahrens könne er nur sagen: „Es wird sich voraussichtlich um die Klasse der Säugetiere handeln“.

Helena Trojanska, Verwaltungsangestellte, aber seit ihrer frühen Kindheit bei den MTV-Turnzwergen zu atemberaubender Akrobatik bestimmt.

Ferner: Harfen-Agnes mit ambitionierter Reitkunst, der poetische Grotesk-Clown Groggy, Texas Meik mit seiner Westernshow, die Sportsfreunde Nordstadt mit einer fulminanten Vorstellung am Chinese Pole (!). Und manche mehr. Übrigens betont Eitner: Natürlich werde auch viel gesungen.

Vorverkauf beginnt am 11. November

Wenn alles gut läuft, wird der „Zirkus Brunswick“ gleich drei Sommer lang auf dem Festplatz Lehndorf gastieren. „Wir sind uns sicher, dass viele Besucher:innen die Kombination von Braunschweigischem Heimatgefühl und Zirkusluft lieben werden“, erklärt BLSK-Vorstand Dr. Ingo Lippmann. Die Bank unterstütze das neue Projekt von Eitner/Schanz zunächst für drei Jahre aus Mitteln der Lotterie Sparen & Gewinnen.

Das Zelt fasst nach Angaben der Veranstalter 600 Besucher:innen. Parkplätze und eine Busanbindung sind vorhanden. „Aber im Sommer kommen ja sowieso alle mit dem Fahrrad“, so Christian Eitner.

Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 11. November, u.a. bei der Konzertkasse.de.

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