Braunschweig. Matthias Machulla hatte sie im ersten Lockdown erschaffen. Er hofft, dass sie wieder auftaucht. Die Holz-Schildkröte hat eine große Bedeutung für ihn.

Matthias Machulla gibt eine „Vermissten-Anzeige“ auf: Seine Holz-Schildkröte vom Ölper See wurde entführt. Der Braunschweiger hatte sie im ersten Corona-Lockdown 2020 erschaffen – aus einem Baumstumpf am Ufer des Sees. Mit einer kleinen Baumkettensäge und einem Dremel habe er damals seiner Phantasie freien Lauf gelassen, berichtet Machulla.

Als Inspiration für die Schnitzerei dienten ihm Videos von anderen „Holzkünstlern“. Neben der Schildkröte entstanden auch Tiki-Skulpturen – überlebensgroße Gesichter, wie man sie zum Beispiel aus Hawaii kennt. Die Resonanz sei gut gewesen, berichtet er: „Es gab viele positive Feedbacks, über die ich mich sehr gefreut habe.“

Die Schildkröte hatte er seiner Tante gewidmet

Doch dann das: Seit einigen Tagen ist die Schildkröte weg. „Ich hab’ gedacht, mich trifft ein Pferd“, sagt Machulla. Er vermutet, dass es am Sonntag, 7. August, passiert sein muss, rund um das Heimspiel von Eintracht Braunschweig. Vormittags sei er noch an den Skulpturen vorbeigegangen – und meint, dass zu diesem Zeitpunkt noch alles komplett gewesen sei. „Aber abends fehlte sie dann“, sagt er. „Da muss jemand mit der Säge gekommen sein. Das kann man eigentlich nicht mit der Hand gemacht haben.“

Was ihn besonders betroffen macht: „Die Tiki-Skulpturen entstanden aus Jux und Tollerei. Aber die Schildkröte, die ich zuletzt kreiert habe, hat einen tieferen Wert für mich“, sagt Machulla. „Ich habe sie meiner Tante gewidmet, die ein Faible für niedliche Tiere und Figuren hatte. Jetzt ist meine Tante weg – und die Schildkröte leider auch!“

So sah die Baumstumpf-Skulptur am Ölper See in Braunschweig bis vor wenigen Tagen aus – jetzt fehlt die Schildkröte.
So sah die Baumstumpf-Skulptur am Ölper See in Braunschweig bis vor wenigen Tagen aus – jetzt fehlt die Schildkröte. © Matthias Machulla

Wer kann etwas zum Verbleib der Holz-Schildkröte vom Ölper See sagen?

Matthias Machulla ist noch guter Hoffnung, das sich der ehrliche Dieb findet und die Schildkröte zurück nach Hause an den Ölper See bringt. Wer etwas zum Verbleib der Schildkröte weiß, kann sich auch direkt bei ihm melden: . „Als Finder- oder Bringerlohn gibt‘s dann eine eigene Schnitzerei“, kündigt er an.

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