Braunschweig. Leser fragt: Will die Bahn so etwas als Geschenk an die Bienenhauptstadt übergeben? Nein, sagt die Bahn, das wird noch Wiese.

Die Löwenstadt will bekanntlich Wildbienenhauptstadt werden beziehungsweise ist es schon, ganz genau weiß man das nicht. Jedenfalls haben die Stadt Braunschweig und das Julius-Kühn-Institut (JKI) das Projekt groß angelegt in Angriff genommen und mit Projekten und Forschung untermauert, nein, unterfüttert.

Erhöhte Sensibilität: Bei Schotter-Wüsten reagiert der Bürger mittlerweile allergisch

Auch die Bürger ziehen kräftig mit. Einerseits säen sie Wildblumenflächen für die Insekten, wo immer es geht, in Gärten, auf öffentlichen, Brach- und anderen Flächen – und andererseits stöbern sie Muffel mit Schotter-Flächen auf und stellen sie zur Rede.

Ein solcher Fall sorgte jetzt im Bahnhof Gliesmarode zunächst für Unverständnis und Proteste, dann jedoch auf Nachhaken der Redaktion für ein sehr beruhigendes Ergebnis an der Wildblumen-Front.

Aber der Reihe nach. Zunächst muss man sagen, dass die Neugestaltung des Bahnhofs Gliesmarode mit Unterführung samt Graffiti-Kunst, neuen Bahnsteigen und ganz neuer Einbindung stetige Fortschritte macht.

Indes trauten manche Leser ihren Augen nicht, als sie eine gigantische Schotterfläche im neugestalteten Bahnhofs-Areal entdeckten. Gefühlt Rekordausmaße einer Wüste mit kräftigem Gleisschotter, da, mit Verlaub, wächst definitiv kein Blatt und keine Blüte.

Bahn AG: „Die Schotterfläche stellt nicht den avisierten Endzustand dar“

Sowohl der Regionalverband Großraum Braunschweig als auch die tatsächlich zuständige Deutsche Bahn AG wurden mit etlichen Anfragen und Hinweisen konfrontiert. Leser Wilfried Steen aus Braunschweig etwa schrieb der Redaktion: „Will die Deutsche Bahn diesen Schottergarten als Geschenk an die Bienenhauptstadt Braunschweig übergeben?“

Tatsächlich hat es bei genauer Inaugenscheinnahme zunächst nicht den Anschein, als täte sich hier noch etwas. Und hätte da jetzt nicht ein Bienchen gebrummt, tja, es wäre wohl so geblieben.

Zuletzt aber antwortete die Bahn-Regionalsprecherin auf die dringliche Anfrage der Redaktion: „Die Schotterfläche stellt nicht den avisierten Endzustand dar. Daher wird hier zeitnah eine Grünfläche mit Raseneinsaat hergestellt. Derzeit läuft die Planung.“ Besten Dank. Die Erleichterung ist mit Händen zu greifen.