Braunschweig. Die Stadt richtet am 19. Oktober eine Jubiläumsveranstaltung anlässlich des Geburtstages des Erfinders und Unternehmers aus.

Heinrich Büssing, Erfinder, Konstrukteur und Unternehmer, wurde im Jahr 1843 geboren. Die Stadt Braunschweig würdigt den Pionier der Fahrzeugentwicklung zu seinem 175. Geburtstag mit einem Jubiläumsprogramm. Dieses findet statt am kommenden Freitag, 19. Oktober, in der Zeit von 15 bis 19.15 Uhr im Lichthof des Städtischen Museums, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14.

Mit der Jubiläumsveranstaltung sollen die außerordentlichen Leistungen Heinrich Büssings für die Entwicklung der Mobilität, die in Braunschweig ihren Ausgangspunkt hatte, gewürdigt werden. Neben thematischen Impulsvorträgen und Filmen gibt es laut Mitteilung der Stadt eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Was bewegt Braunschweig? Vom Hufeisen zum autonomen Fahren. Heinrich Büssing als Wegbereiter der Mobilität der Zukunft“.

„Die ungewöhnliche Biografie Heinrich Büssings, der sich vom Handwerker zum erfolgreichen Erfinder und Unternehmer entwickelte, zeigt, wie mit Fleiß, Ausdauer und Zielstrebigkeit, gepaart mit einer genialen Veranlagung, ein Lebenswerk mit Weltgeltung geschaffen werden kann“, hebt Oberbürgermeister Ulrich Markurth hervor. Er ergänzt: „Heinrich Büssing hat mit seinen Erfindungen, Patenten, vor allem aber mit der Umsetzung seiner Ideen in die erfolgreiche Produktfertigung in seinem Werk die Braunschweiger Stadtgeschichte nachhaltig geprägt und weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus Wirtschaftsgeschichte geschrieben.“

Mit 60 nochmal gründen

Büssing reichte im Laufe seines Lebens fast 250 Ideen und Erfindungen zum Patent ein und revolutionierte damit auch die Technik- und Mobilitätsgeschichte. Seine Gesellenprüfung als Schmied legte er im Jahr 1859 mit einem geschmiedeten Hufeisen ab. Bald darauf entwickelte er erste Fahrräder, sogenannte Velocipedes, die er über seine Firma in Braunschweig vermarktete.

Im Jahr 1873 gründete er mit finanzieller Unterstützung durch den Kaufmann Max Jüdel die erfolgreiche Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. Mit 60 Jahren gründete Büssing ein weiteres Unternehmen in Braunschweig: die Heinrich-Büssing-Spezialfabrik für Motorwagen und Motoromnibusse. Neben dem Transport von Gütern mit seinen Lastwagen konzentrierte er sich dabei auf die Beförderung von Personen. So richtete er 1904 eine regelmäßig fahrende Buslinie zwischen Braunschweig und Wendeburg als Teststrecke für seine Omnibusse ein.

Im Rahmen des Büssing-Jubiläums gibt es laut Mitteilung der Stadt chronologisch aufgebaute Impulsvorträge, die den Bogen schlagen von Büssings Wirken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die Entwicklungen der autogerechten Stadt im 20. Jahrhundert. Fragen der Mobilität werden ebenso angesprochen wie die daraus resultierenden urbanen Transformationsprozesse der Gegenwart und der Zukunft, teilt die Stadt weiter mit.

Im zweiten Teil diskutieren Experten das Thema „Was bewegt Braunschweig? Vom Hufeisen zum autonomen Fahren. Heinrich Büssing als Wegbereiter der Mobilität der Zukunft“. Durch sein Unternehmertum, sein Netzwerk sowie die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung habe Büssing maßgeblich zum heutigen Profil Braunschweigs, auch als Teil einer Verkehrskompetenzregion, beigetragen, schreibt die Stadt weiter. So zeichne sich Braunschweig heute nicht nur als Wirtschaftsstandort aus, sondern weist Forschungsstärke und Zukunftsfähigkeit auf. Wie schon zu Büssings Zeiten kooperieren Wissenschaft und Forschung intensiv mit der Wirtschaft. Zudem verfüge Braunschweig über ein Innovationsnetzwerk, das vorbildlich zusammenarbeitet, sowie über eine lebendige Gründerszene.

Besucher erwartet eine Veranstaltung, die Büssings Lebensweg mit Fragen verbindet, die Braunschweig heute bewegen und die Herausforderungen der Zukunft thematisiert.