Bad Sachsa. Nach Brandschutz-Upgrade: In Bad Sachsa erweitert das Land Niedersachsen die Kapazität für Geflüchtete auf nunmehr 300 Plätze.

Die Kapazitäten für Geflüchtete in Bad Sachsa sind erhöht: Wie die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) mitteilt, können ab sofort in der Notunterkunft in der Uffestadt mehr Personen als bisher aufgenommen werden. Nach Abschluss weiterer Brandschutzmaßnahmen wurde die Kapazität von bisher 200 Plätzen auf nunmehr 300 erhöht. Die Belegung der neu geschaffenen Plätze erfolge nach Bedarf, heißt es in der Mitteilung vom LAB. Derzeit - Stand 12. Februar - seien 94 Personen in der Einrichtung untergebracht.

Flüchtlinge in Bad Sachsa: Grundschule bietet Unterricht für Kinder an

Weiterhin teilt die Behörde in Braunschweig mit, dass für die Kinder im schulpflichtigen Altern nun auch ein Angebot zur Vorbereitung auf den Besuch der Regelschule angeboten werde. In Kooperation mit der GrundschuleBad Sachsa beginne ab nächster Woche Unterricht für Kinder im Grundschulalter.

Während des Aufenthalts in einer Erstaufnahmeeinrichtung, wie den Unterkünften der LAB NI, unterliegen Kinder und Jugendliche noch nicht der Schulpflicht. Die Schulpflicht tritt erst mit der Verteilung auf die Kommunen in Kraft. „Das für die Familien freiwillige Angebot bietet bereits frühzeitig erste Berührungspunkte mit dem deutschen Schulsystem und findet innerhalb der Einrichtung statt. Das Angebot in Bad Sachsa wird perspektivisch auch auf andere Altersklassen ausgeweitet“, heißt es weiter vom LAB.

Flüchtlingsunterkunft in Bad Sachsa: Was ist eine Notunterkunft für Flüchtlinge?

  • Eine Notunterkunft ist eine behelfsmäßige Unterkunft, die Obdachlosigkeit vermeiden soll, zum Beispiel im Katastrophenfall. „Wir brauchen die Plätze seitens des Landes Niedersachsen wie hier in Bad Sachsa dringend, da sonst Geflüchteten wirklich die Obdachlosigkeit droht, ein Zustand, den niemand von uns möchte“, sagt Sandro Schirmer, Leiter der Einrichtung vor Ort.

Fotogalerie: Die Flüchtlingsunterkunft in Bad Sachsa

Der Eingang zur ehemaligen Paracelsus-Klinik in Bad Sachsa. Hier entsteht gerade die neue Außenstelle des Grenzdurchgangslager Friedland der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen. In Bad Sachsa entsteht somit eine Erstaufnahmeeinrichtung.  
Der Eingang zur ehemaligen Paracelsus-Klinik in Bad Sachsa. Hier entsteht gerade die neue Außenstelle des Grenzdurchgangslager Friedland der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen. In Bad Sachsa entsteht somit eine Erstaufnahmeeinrichtung.   © HK | Thorsten Berthold
Die ehemalige Paracelsus-Klinik in Bad Sachsa wird aktuell zu einer Außenstelle der Landesaufnahmebehorde Niedersachsen umgebaut.
Die ehemalige Paracelsus-Klinik in Bad Sachsa wird aktuell zu einer Außenstelle der Landesaufnahmebehorde Niedersachsen umgebaut. © HK | Thorsten Berthold
Blick auf einen Teil des Außenbereichs des ehemaligen Klinikgeländes. 
Blick auf einen Teil des Außenbereichs des ehemaligen Klinikgeländes.  © HK | Thorsten Berthold
Blick in den Haupteingang der künftigen Erstaufnahmeeinrichtung. Der ehemalige Empfangsbereich der Klinik ist aktuell noch eine Baustelle. 
Blick in den Haupteingang der künftigen Erstaufnahmeeinrichtung. Der ehemalige Empfangsbereich der Klinik ist aktuell noch eine Baustelle.  © HK | Thorsten Berthold
Dass das Gebäude ehemals als Klinik genutzt wurde, ist noch an vielen Stellen erkennbar. 
Dass das Gebäude ehemals als Klinik genutzt wurde, ist noch an vielen Stellen erkennbar.  © HK | Thorsten Berthold
Dass das Gebäude ehemals als Klinik genutzt wurde, ist immer noch erkennbar. 
Dass das Gebäude ehemals als Klinik genutzt wurde, ist immer noch erkennbar.  © HK | Thorsten Berthold
Im Hintergrund entsteht gerade ein Speisesaal. In der Ex-Klinik wird es insgesamt zwei geben, in denen je 200 Personen im Schichtbetrieb verpflegt werden. 
Im Hintergrund entsteht gerade ein Speisesaal. In der Ex-Klinik wird es insgesamt zwei geben, in denen je 200 Personen im Schichtbetrieb verpflegt werden.  © HK | Thorsten Berrthold
Ein Gang zu verschiedenen Zimmern
Ein Gang zu verschiedenen Zimmern © HK | Thorsten Berthold
Blick hinein in eines der bereits fertiggestellten Zimmer.
Blick hinein in eines der bereits fertiggestellten Zimmer. © HK | Thorsten Berthold
Fertiggestellt: So sieht ein ein Raum aus, in dem vorrangig Familien untergebracht werden sollen. 
Fertiggestellt: So sieht ein ein Raum aus, in dem vorrangig Familien untergebracht werden sollen.  © HK | Thorsten Berthold
Überwiegend mit Etagenbetten sind die Zimmer in der Erstaufnahmeeinrichtung ausgestattet. 
Überwiegend mit Etagenbetten sind die Zimmer in der Erstaufnahmeeinrichtung ausgestattet.  © HK | Thorsten Berthold
Blick in einen Sanitärräum einer der Unterkünfte. In der Erstaufnahmeeinrichtung sind nahezu alle Zimmer mit einem eigenen Sanitärraum ausgestattet. 
Blick in einen Sanitärräum einer der Unterkünfte. In der Erstaufnahmeeinrichtung sind nahezu alle Zimmer mit einem eigenen Sanitärraum ausgestattet.  © HK | Thorsten Berthold
So sieht einer der fertig-renovierten Unterkunftsräume aus. In diesen sollen vor allem vulnerable Gruppe, also Menschen mit Handicap der aber alleinreisende Frauen bzw. Frauen mit Kindern untergebracht werden. 
So sieht einer der fertig-renovierten Unterkunftsräume aus. In diesen sollen vor allem vulnerable Gruppe, also Menschen mit Handicap der aber alleinreisende Frauen bzw. Frauen mit Kindern untergebracht werden.  © HK | Thorsten Berthold
1/13

Welche Personen sollen in die Notunterkunft in Bad Sachsa kommen?

  • Die Notunterkunft ist für Geflüchtete vorgesehen, die zur Gruppe der vulnerablen Personen gehören. Das sind zum Beispiel Familien mit Kindern und Personen mit Handicap - beispielsweise Menschen im Rollstuhl, oder mit posttraumatischer Belastungsstörung.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Wie werden die Geflüchteten in der Ex-Klinik untergebracht?

  • Nach einer Registrierung werden die Geflüchteten auf die Zimmer verteilt. Hierbei handelt es sich um Vier- bzw. Zwei-Bett-Zimmer. In die Zimmer können aber auch noch Kinderbetten eingestellt werden. „Wir wollen natürlich insbesondere Familien bzw. Familienverbände zusammenhalten und bringen diese dann auch gemeinsam unter“, betont Sandro Schirmer.

Wie sind die Zimmer der Geflüchteten im Südharz ausgestattet?

  • Die Zimmer verfügen über Etagenbetten, einen Tisch, Stühle in der Anzahl an Betten. Auf den Zimmern gibt es auch Steckdosen, um beispielsweise Handys oder Tablets zu laden, auch WLAN ist verfügbar. „Die Elektrik ist aber so geschaltet, dass schon bei der Nutzung eines Föhns die Sicherung herausspringen würde. Eine Nutzung beispielsweise von Kochplatten usw. ist unmöglich, das wollen wir aus Sicherheitsgründen vermeiden“, erklärt Sandro Schirmer.
  • Ferner verfügt jedes Zimmer über ein eigenes WC und Dusche. „Auch das ist ein enormer Vorteil in Bad Sachsa. Die Menschen bzw. Familien behalten so ihre Intimsphäre. Zudem vermeidet dies Konflikte mit anderen Geflüchteten.“

Auch interessant

Wie soll die medizinische Versorgung für so viele Menschen gewährleistet werden?

  • Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der die Notunterkunft für die LAB betreibt, stellt dazu auch einen Hausarzt zur Verfügung. Die dort untergebrachten Geflüchteten müssen also nur Termine bei Fachärzten in der Umgebung wahrnehmen.

Muss es für die in der Notunterkunft untergebrachten Kinder Plätze in Krippen, Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen in Bad Sachsa geben?

  • Nein, die Kinder werden in der Einrichtung betreut.

Wie lange sollen die Menschen in der Notunterkunft bleiben?

  • Darauf kann Einrichtungsleiter Sandro Schirmer keine genaue Antwort geben. Die Aufenthaltsdauer in der Notunterkunft sei offen, insbesondere für die Rollstuhlfahrer unter den Geflüchteten, weil es schwer sei, für diese einen barrierefreien Wohnort zu finden.

Auch interessant