Wolfsburg. Die Nachwuchswissenschaftlerin forschte im Konzernarchiv von Volkswagen zur Professionalisierung des mittleren Managements in deutschen Unternehmen.

Der Ivan-Hirst-Preis geht in diesem Jahr an die Wirtschaftshistorikerin Stina Rike Barrenscheen. Die Auszeichnung des Volkswagen-Konzernarchivs würdigt ihre Dissertation „Die Professionalisierung des mittleren Managements in deutschen Großunternehmen, 1949-1989“, für die die Preisträgerin unter anderem im Konzernarchiv recherchiert hat. Das Resultat sei ein umfassendes Kapitel zur Geschichte der Personalentwicklung bei Volkswagen, wie der Konzern mitteilt.

Mit Stina Rike Barrenscheen sei die Entscheidung auf eine Wissenschaftlerin gefallen, die seit dem Beginn ihrer akademischen Laufbahn mit dem Konzernarchiv in Verbindung stehe. 2010 habe sie im Rahmen ihres Bachelor-Studiengangs Geschichte und Gender Studies ein Praktikum in der Abteilung Heritage Communications absolviert. 2016 sei sie ins Konzernarchiv zurückgekehrt, um dort über mehrere Wochen für ihre Dissertation zu recherchieren. Barrenscheen erinnert sich gerne an diese Zeit: „Das Konzernarchiv war zwischenzeitlich wie ein zweites Zuhause.“

Diese Erfahrung teilt sie mittlerweile als Dozentin mit ihren Studentinnen und Studenten, indem sie sie zu Praktika in das Konzernarchiv vermittelt und regelmäßig Exkursionen unternimmt. In ihrer Dissertation befasst sich Barrenscheen mit den Faktoren, die zu einer Professionalisierung der mittleren Managementebenen und damit zur Entstehung dieser Berufsgruppe in Großunternehmen der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung führten. Sie untersuchte dazu drei Fallbeispiele: Bayer, BMW und Volkswagen.

Blick in die Vergangenheit sinnvoll

Für Dr. Ulrike Gutzmann, Leiterin des Konzernarchivs, zeigt die prämierte Arbeit beispielhaft, was aus den im Konzernarchiv aufbewahrten Unterlagen entstehen könne. In einem Vortrag präsentiert Stina Rike Barrenscheen ein Kapitel ihrer Dissertation mit dem Titel „Durch persönliche Beratung zum Haus Rhode? Heinrich Nordhoff und die Entstehung von Nachwuchsförderung und Weiterbildungsprogrammen bei Volkswagen“. „Der Vortrag zeigt, dass es auch hinsichtlich der heutigen Herausforderungen sinnvoll und hilfreich ist, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, um zu schauen, wie man früher mit Anforderungen umgegangen ist“, erklärte Dr. Ulrike Gutzmann.

Der Ivan-Hirst-Preis wird seit 2000 vom Volkswagen-Konzernarchiv verliehen und richtet sich an Nachwuchswissenschaftler, die sich in besonderer Weise mit der Unternehmensgeschichte auseinandergesetzt haben.

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