Heiligendorf. Künstler Winfried Kempf hat dem Heiligendorfer Hospiz ein Sandrelief gespendet. Doch das Haus spricht weitere Künstler an.

Besondere Spende für das neue Hospiz in Heiligendorf: Künstler Winfried Kempf hat dem Neubau ein Sandrelief übergeben. „Es ist schon eine Weile her, als Winfried Kempf uns fragte, ob wir im neuen, bis dahin noch nicht gebauten Hospiz Interesse an einem seiner großen Sandreliefs hätten“, teilt Brigitte Werner von der Hospizarbeit Region Wolfsburg mit. Inzwischen hängt das Werk, das einen Wert von 3200 Euro hat, im neuen Hospiz.

Ist es nicht sehr gewagt, ein Kunstwerk für ein Haus zu reservieren, das noch nicht einmal gebaut ist? „Herr Kempf wusste schon früh zu überzeugen“, sagt Werner. Das Relief „Nordsee“ bestehe aus reinem Natursand, der mit einem Spezialkleber auf den Untergrund geklebt wird. Es bleibe farbecht, man könne die Sandwellen anfassen und befühlen. So könnten eigene Erinnerungen beim Betrachten an frühere Urlaube oder Erlebnisse wieder erinnert werden. „Für Menschen, die im Sterben liegen, lasse sich auf diese Weise noch einmal ein ganz besonderer Moment festhalten“, so Brigitte Werner.

Das neue Hospiz in Heiligendorf hat die passende Wand für das Kunstwerk

Als das Hospiz in Heiligendorf fertig wurde, habe es eigentlich nur eine Wand gegeben, die für ein derartiges Kunstobjekt infrage kam. Denn es hat eine stattliche Größe von 2,40 mal 1,20 Meter und wiegt 40 Kilogramm. Es habe einen großen Raum und eine große Wand zum Wirken gebraucht. Im Foyer, gegenüber dem Raum der Stille, wurde die geeignete Wand gefunden.

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Mit tatkräftiger Hilfe mehrerer Männer wurde das Relief nach Heiligendorf gebracht und an die Wand gehängt. Die Sandrillen auf dem Relief würden zu jeder Tageszeit anders aussehen, je nach Lichteinstrahlung. Die Form füge sich harmonisch in die Eingangshalle, und die ersten Reaktionen von Besuchern und Mitarbeitenden seien sehr positiv gewesen, heißt es in der Mitteilung des Hospizes.

Das Heiligendorfer Hospiz ruft weitere Künstlerinnen und Künstler auf

„Mit meinen Werken erfülle ich mir den Wunsch, menschliche Emotionen bildnerisch darzustellen, um ihnen so ein Gesicht zu geben. Die Umsetzung mit Naturmaterialien wie Sand und Lehm erscheint mir dafür sehr geeignet“, erklärt Winfried Kempf. „Für meine neuen Werke begann ich diese Harmonie zu durchbrechen, in dem ich die Oberflächen nach meinen Visionen veränderte. So entstanden meine surrealistischen Sandkunstbilder. Ich möchte den Betrachter und die Betrachterin berühren, ihn und sie einladen, die Natur mit anderen Augen zu sehen.“

Für das Hospiz in Heiligendorf ist es das erste Kunstwerk. Das Gebäude ist noch neu und verfügt über einige frische Wände. „Wir freuen uns über Ideen, wie diese Wände für weitere Kunstwerke genutzt werden könnten. Dazu rufen wir Künstlerinnen und Künstler aus der Region auf, sich mit uns in Verbindung zu setzen“, sagt Brigitte Werner.