Wolfsburg. Die Wolfsburger Stadtwerke-Tochter hebt die Gebühren für Telefon- und Internet-Anschlüsse kräftig an. Eine Sprecherin erklärt die Gründe.

Dieser Tage haben viele Wobcom-Kunden außer der Reihe Post von ihrem Telefon- und Internet-Anbieter bekommen. Sie erhielten ein Schreiben des Wolfsburger Unternehmens, in dem über die Vertragsbedingungen informiert wird: Die Wobcom erhöht die Preise. Lesen Sie, was die Gründe sind und was Kunden nun tun können.

„In den letzten Jahren haben wir unser Bestes gegeben, um Ihnen qualitativ hochwertige Produkte zu äußerst attraktiven und fairen Preisen anzubieten“, heißt es in der E-Mail, von der unserer Redaktion mehrere vorliegen. „Dennoch sehen wir uns – wie viele andere Unternehmen auch – mit den aktuellen Herausforderungen der Kostenentwicklung konfrontiert.“

Weiter erklärt der Kommunikations-Anbieter, er habe versucht, „den Aufwand und die Anpassung auf ein Mindestmaß zu reduzieren“. Angekündigt wird eine Preisanpassung zum 1. Oktober 2023: Dann soll der Grundpreis um 5 Euro steigen. Daraus ergibt sich in den vorliegenden Fällen eine Erhöhung von 34,95 auf 39,95 Euro pro Monat. Das ist umgerechnet eine Gebührenanhebung um 14,3 Prozent.

Wobcom in Wolfsburg erhöht für Bestandskunden erstmals die Preise

Bei den unserer Redaktion vorliegenden Verträgen handelt es sich um Anschlüsse mit Flatrate für Festnetz-Telefon und Internet mit 50 Mbit/s (Tarif DSL S) oder mit Flatrate für Festnetz-Telefon und Internet als Glasfaseranschluss mit 50Mbit/s (Tarif Glasfaser S).

Unsere Zeitung bat die seit 1996 bestehende Wobcom GmbH, eine 100-prozentige Tochter der städtischen Unternehmensgruppe Stadtwerke Wolfsburg AG, um Stellungnahme. „Die Wobcom nimmt seit ihrem Bestehen die erste Preisanpassung für Bestandskundinnen und Bestandskunden vor“, teilte Pressesprecherin Petra Buerke am Montag mit. „Aufgrund der gestiegenen Betriebskosten (Energie, Einkauf von Material und Dienstleistungen für den Netzbetrieb sowie Lohn- und Gehaltssteigerungen beziehungsweise der zwischen den Tarifparteien vereinbarte Inflationsausgleich) sieht sich auch die Wobcom gezwungen zu reagieren, um weiterhin den bestmöglichen Service und hochwertige Produkte anbieten zu können.“

Die Wobcom nimmt seit ihrem Bestehen die erste Preisanpassung für Bestandskundinnen und Bestandskunden vor.
Petra Buerke, Wobcom-Pressesprecherin

Preisanhebung der Stadtwerke-Tochter betrifft 18.000 Kunden

Die Sprecherin wies darauf hin, dass von der Anhebung des Grundpreises um einheitlich 5 Euro nur Privatkunden betroffen seien – und da auch nur die Altverträge, das seien die „historischen Privattarife“. Petra Buerke: „Insgesamt sind zirka 18.000 Privatkundinnen und Privatkunden von der Anpassung betroffen.“ Für andere Verträge gelte die Preisanpassung nicht.

„Mehrheitlich zeigt die Kundschaft durchweg großes Verständnis für die notwendige Preisanpassung“, berichtete die Sprecherin. Es gebe bisher auch kein höheres Nachfrageaufkommen und nur vereinzelt Fragen nach alternativen Angeboten. Und nach ihren Angaben haben bis dato auch nur zwölf Kunden von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht.

Wobcom-Kunden können kündigen oder Tarif wechseln

Welche Optionen Kunden haben, bei denen die Grundgebühr steigen soll, erläutert die Wobcom in ihrem Schreiben auch: „Sollten Sie nicht einverstanden sein, bieten wir Ihnen die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung an.“ Innerhalb von drei Monaten nach Erhalt der Benachrichtigung könne kostenfrei und ohne Frist vom Vertrag zurückgetreten werden, per E-Mail. Wirksamkeit: frühestens mit Ablauf des 30. September 2023.

Die Wobcom-Sprecherin weist aber noch auf eine andere Möglichkeit hin: „Für die Betroffenen besteht jederzeit die Option, in einen aktuellen Tarif zu wechseln. Hier gibt es Angebote mit Sparpotenzial: Viele Kundinnen und Kunden benötigen oder nutzen heute beispielsweise kein Festnetztelefon mehr.“ Das habe die Wobcom als einer der ersten Anbieter erkannt und biete schon seit 2020 Tarife ohne Telefonie-Option an.

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