Wolfsburg. Das Unternehmen wurde 1853 gegründet und ist seit 80 Jahren in Wolfsburg. Auf diese Überraschungen dürfen sich die Kunden freuen.

Banane, Nussrolle oder Pudelmütze? Sacher-, Trüffel-, Baumkuchen- oder Caracas-Torte? „Welche Leckerei aus der guten alten Zeit möchten Sie mal wieder essen?“ Die Cadera-Kunden waren gefragt und haben entschieden. Mit 40 Prozent aller Stimmen landete deutlich auf Platz 1: die Eissplittertorte.

Das Foto zeigt das Cadera-Stammhaus in der Schillerstraße 60 (damals Moltkestraße 30). In diesem Gebäude waren Backstube und Laden untergebracht – wie es früher bei allen Bäckereien und Konditoreien der Fall war. Damals machten Kuchen, Gebäck, Pralinen usw. den Hauptanteil der Produkte bei Cadera aus. Mit dem Bau des Gebäudes in der Porschestraße 1956 zog die Konditorei dorthin um und es wurde in der Schillerstraße Platz geschaffen für die größer gewordene Bäckerei zur Herstellung von Brot und Brötchen.
Das Foto zeigt das Cadera-Stammhaus in der Schillerstraße 60 (damals Moltkestraße 30). In diesem Gebäude waren Backstube und Laden untergebracht – wie es früher bei allen Bäckereien und Konditoreien der Fall war. Damals machten Kuchen, Gebäck, Pralinen usw. den Hauptanteil der Produkte bei Cadera aus. Mit dem Bau des Gebäudes in der Porschestraße 1956 zog die Konditorei dorthin um und es wurde in der Schillerstraße Platz geschaffen für die größer gewordene Bäckerei zur Herstellung von Brot und Brötchen. © FMN | Cadera

Bäckerei und Konditorei Cadera gibt es seit 80 Jahren in Wolfsburg

Anlass für die Umfrage: Cadera feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen. Die Bäckerei und Konditorei wurde vor 170 Jahren in Köln gegründet. Seit 80 Jahren gibt es das Unternehmen in Wolfsburg. Das soll gefeiert werden. Die Hauptstelle in der Porschestraße 38 verwandelt sich vom 1. bis 30. September in eine Nostalgiefiliale. Historische Produkte wie die Eissplittertorte werden dann angeboten, dazu Trüffel und Weinbrand, die Mitarbeiterinnen tragen Spitzenschürzen und Spitzenhäubchen, dazu spielt Pianist Claudio Lanz am 2. September Kaffeehausmusik.

Das erwartet die Cadera-Kunden: Nostalgiefiliale und Backstubenfest

Am Sonntag, 17. September, lädt Cadera zum kostenlosen Backstubenfest in die Borsigstraße 39 ein. Den ganzen Tag dreht sich alles um das Bäckerhandwerk, es gibt viele Angebote für Groß und Klein, Essen, Getränke und Musik. Viele hundert Besucher werden zwischen 10 und 17 Uhr erwartet.

Das Erdgeschoss im Café Cadera, fotografiert in der Anfangszeit aus dem Obergeschoss. Das bunte Fenster, das heute noch zu sehen ist, wurde erst beim großen Umbau 1999 eingesetzt. Durch das große Fenster war es auch hinten im Gebäude hell. Im Vordergrund sieht man die Serviererinnen am Tresen, wo sie die Tabletts mit Torte, Kaffee und häufig auch alkoholischen Getränken füllten.
Das Erdgeschoss im Café Cadera, fotografiert in der Anfangszeit aus dem Obergeschoss. Das bunte Fenster, das heute noch zu sehen ist, wurde erst beim großen Umbau 1999 eingesetzt. Durch das große Fenster war es auch hinten im Gebäude hell. Im Vordergrund sieht man die Serviererinnen am Tresen, wo sie die Tabletts mit Torte, Kaffee und häufig auch alkoholischen Getränken füllten. © FMN | Cadera

„Cadera ist eine Institution in Wolfsburg“, sagt Hendrik Wolf-Doettinchem. Er übernahm 2018 gemeinsam mit seiner Schwägerin Imke und Sohn Ingmar die Geschäftsführung, die zuvor 17 Jahre lang in den Händen von Petronella Cadera gelegen hatte. „Wir sind mit etwa 240 Mitarbeitern auch eines der größten Handwerksunternehmen in Wolfsburg“, ergänzt Ingmar Wolf-Doettinchem, der für den Verkauf und das Personal verantwortlich zeichnet. Imke Wolf-Doettinchem kümmert sich um Marketing und Controlling, Hendrik Wolf-Doettinchem ist für die Finanzen und den guten Draht zu Handwerkern und anderen Unternehmen, kurz ein gutes Netzwerk, zuständig.

Corona-Pandemie hatte Auswirkungen auf die Kundenzahlen

Der Start vor fünf Jahren sei sehr gut gewesen. Doch dann kam die Corona-Pandemie. „Das Homeoffice hatte natürlich Auswirkungen auf unsere Kundenzahlen. Es gab ja vor Corona sehr viele Einpendler, die sich bei uns was zu essen geholt haben“, erzählt Ingmar Wolf-Doettinchem. Mittlerweile stiegen die Kundenzahlen aber wieder. „Mit 2023 sind wir sehr zufrieden.“

Der Lieferkäfer von Cadera war eine Sonderanfertigung von Volkswagen. Mit dem Wagen wurden Bestellungen ausgefahren, aber auch Wareneinkäufe erledigt.
Der Lieferkäfer von Cadera war eine Sonderanfertigung von Volkswagen. Mit dem Wagen wurden Bestellungen ausgefahren, aber auch Wareneinkäufe erledigt. © FMN | Cadera

Dennoch gebe es sehr viele Herausforderungen im Bäcker-Handwerk, berichtet Hendrik Wolf-Doettinchem und zählt die wesentlichen Punkte auf: Fachkräftemangel, Energiepreise und Energieeinsparung sowie die Digitalisierung. Ein Punkt nervt Hendrik Wolf-Doettinchem, der seit mehr als 30 Jahren für Cadera arbeitet, besonders: die Bürokratie. „Die muss die Politik dringend zurückdrehen.“

Cadera wurde 1853 in Köln gegründet. Eine Übersicht der wichtigsten Ereignisse in der Firmengeschichte.
Cadera wurde 1853 in Köln gegründet. Eine Übersicht der wichtigsten Ereignisse in der Firmengeschichte. © Cadera | Jürgen Runo

Cadera hat 25 Filialen in der Region – weitere sollen dazukommen

25 Filialen mit insgesamt 726 Sitzplätzen betreibt Cadera in Wolfsburg sowie in den Landkreisen Helmstedt, Gifhorn und Wolfenbüttel. Außerdem ist die Bäckerei Betreiberin des Heimbs-Cafés in den Braunschweiger Schloss-Arkaden. In den nächsten fünf Jahren könnten weitere drei Filialen dazukommen. Wo, das bleibt noch ein Geheimnis.

Das Café Cadera von außen, fotografiert wohl kurz nach der Eröffnung 1956. Die große Fensterfront des Café-Bereichs im Obergeschoss ist gut zu sehen. Damals wurde noch Jacobs-Kaffee ausgeschenkt. Seit vielen Jahren ist Heimbs-Kaffee aus Braunschweig der Kaffee-Lieferant von Cadera. Die Porschestraße war damals noch nicht Fußgängerzone, man fuhr direkt mit dem Wagen vor das Geschäft.
Das Café Cadera von außen, fotografiert wohl kurz nach der Eröffnung 1956. Die große Fensterfront des Café-Bereichs im Obergeschoss ist gut zu sehen. Damals wurde noch Jacobs-Kaffee ausgeschenkt. Seit vielen Jahren ist Heimbs-Kaffee aus Braunschweig der Kaffee-Lieferant von Cadera. Die Porschestraße war damals noch nicht Fußgängerzone, man fuhr direkt mit dem Wagen vor das Geschäft. © FMN | Cadera

Sicher ist hingegen, dass die Filiale in der südlichen Porschestraße gegenüber des Kunstmuseums Anfang September geschlossen wird. Allerdings nur vorübergehend. Nach einem erfolgreichen Umbau und einer Modernisierung soll Anfang Oktober Wiedereröffnung der Filiale gefeiert werden, die dann mehr Sitzplätze bieten wird.

Das Foto vom Obergeschoss ist vermutlich rund um die Eröffnung des Geschäfts in der Porschestraße 1956 entstanden. Links sieht man die geschwungene Treppe, die aus dem Erdgeschoss hinaufführt und die heute noch an derselben Stelle ist. Den großen Café-Bereich zur Fensterfront hin gibt es seit 2009 nicht mehr, nur einige Plätze auf der Balustrade sind geblieben. 2009 wurde auch komplett auf Selbstbedienung umgestellt.
Das Foto vom Obergeschoss ist vermutlich rund um die Eröffnung des Geschäfts in der Porschestraße 1956 entstanden. Links sieht man die geschwungene Treppe, die aus dem Erdgeschoss hinaufführt und die heute noch an derselben Stelle ist. Den großen Café-Bereich zur Fensterfront hin gibt es seit 2009 nicht mehr, nur einige Plätze auf der Balustrade sind geblieben. 2009 wurde auch komplett auf Selbstbedienung umgestellt. © FMN | Cadera

Lieblingsprodukte der Kunden: Filterkaffee, Croissants und belegte Baguettes

Und was essen und trinken die Cadera-Kunden denn nun am liebsten? „Unser klassischer Filterkaffee wird immer noch am meisten nachgefragt“, sagt Imke Wolf-Doettinchem. Im Trend lägen auch Dinkelprodukte, jeder 20. Kunde kaufe ein handgewickeltes Croissant, sehr beliebt seien zudem belegte Baguettes, Baumkuchen-Ringe, Mohnkuchen, Eierschecke und das Heidebrot. Die Nachfrage nach veganen Produkten steige auch. „Wir passen unser Sortiment entsprechend der Kundenwünsche regelmäßig an.“

Cadera in Zahlen

25 Filialen hat Cadera insgesamt in Wolfsburg, Gifhorn, Helmstedt und Wolfenbüttel.

726 Sitzplätze werden in den Filialen angeboten – fast so viele wie im Wolfsburger Scharoun-Theater.

240 Mitarbeitende arbeiten für das Unternehmen.

1,9 Tonnen Mehl werden jede Nacht für die Herstellung der verschiedenen Backwaren benötigt.

4,2 Millionen Brötchen wurden 2022 verkauft. Mehr als zwei Millionen davon waren die klassischen Schnittbrötchen.

20 unterschiedliche Brötchen- und 15 Brotsorten bietet Cadera an. Legt man alle Brote aneinander, die 2022 verkauft wurden, ergibt sich viermal die Höhe des Mount Everests. Der höchste Berg der Erde ist 8848 Meter hoch.

730.000 Heißgetränke haben die Kunden in 2022 getrunken.

40.000 Baumkuchenringe wurden im vergangenen Jahr verkauft. Jeder einzelne wird per Hand mit Schokolade überzogen.

10 Arbeitsschritte werden benötigt, bis die bei Kunden beliebte Maracuja-Obstrolle bereit für den Kuchentresen ist.

28 Prozent aller Cadera-Kunden bezahlen ihre Ware digital.