Wolfsburg. Der Wolfsburger Energieversorger LSW senkt seine Preise. Im Juli werden Fernwärme und Strom günstiger. Die Gaspreise fallen zum 1. August.

Der Wolfsburger Energieversorger LSW senkt seine Fernwärmepreise. Auch für Strom und Gas zahlen die Kunden ab diesem Sommer weniger.

Nach zwei Preiserhöhungen können die rund 50.000 Fernwärmekunden in Wolfsburg ein wenig aufatmen. Der Fernwärmepreis sinkt wieder – um rund 18 Prozent zum 1. Juli. Die LSW reduziert den Arbeitspreis von 17,64 auf 13,85 Cent pro Kilowattstunde, nachdem sie die Preise zum 1. Juli 2022 um 70 Prozent und zum 1. Januar noch einmal um 27 Prozent angehoben hatte.

Energieversorger LSW senkt Preise

Ein Vier-Personen-Haushalt in einer mittelgroßen Wohnung spart damit nach Angaben des Unternehmens im Monat rund 26 Euro. Ein Beispielhaushalt im Einfamilienhaus muss rund 47 Euro weniger für den Abschlag einplanen als bislang. Die staatliche Preisbremse für Fernwärme ist in diesen Rechnungen allerdings nicht berücksichtigt. Ihretwegen zahlen Kunden für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs ohnehin nur 9,5 Cent pro Kilowattstunde. Die tatsächliche Entlastung dürfte also deutlich geringer ausfallen.

Die LSW kündigt an, dass die neuen Fernwärmepreise für den Rest des Jahres 2023 stabil bleiben. Mindestens bis Dezember gilt auch die staatliche Wärmepreisbremse.

Fernwärme, Strom und Gas werden billiger

40.000 Haushalte beziehen Gas von der LSW oder der Gasversorgung im Landkreis Gifhorn (GLG). In der Grundversorgung sinken die Arbeitspreise zum 1. August von 12,83 auf 9,62 Cent pro Kilowattstunde – eine Entlastung um 24 Prozent. Bei einem als Beispiel angesetzten Jahresverbrauch von 25.000 Kilowattstunden werden monatlich rund 67 Euro weniger abgebucht.

Geringer fällt die Entlastung für Gaskunden aus, die vor März 2022 einen Vertrag über Sonderprodukte wie den Komfortgas-Tarif abgeschlossen haben. Diese Altkunden zahlten ohnehin schon rund 25 Prozent weniger als Kunden in der Grundversorgung und werden nun um etwa 11 Prozent entlastet. Ihr neuer Arbeitspreis: 8,32 Cent pro Kilowattstunde. Neukunden würden für Komfortgas ab Juli 10,69 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Sie sind in der Grundversorgung günstiger aufgehoben.

Energie ist an den Großhandelsplätzen wieder günstiger

Die LSW-Geschäftsführer (von links) Frank Kästner, Sybille Schönbach und Jürgen Hüller freuten sich darüber, am Dienstag gute Nachrichten für die Kunden verkünden zu können.
Die LSW-Geschäftsführer (von links) Frank Kästner, Sybille Schönbach und Jürgen Hüller freuten sich darüber, am Dienstag gute Nachrichten für die Kunden verkünden zu können. © regios24 | Helge Landmann

Und auch die Strompreise reduziert die LSW für ihre rund 180.000 Stromkunden. Bestandskunden, die ihren Individualstrom-Vertrag schon vor März 2022 abgeschlossen haben, zahlen künftig 26,92 Cent pro Kilowattstunde – etwa 8 Prozent weniger als bisher. In der Grundversorgung fallen die Preise auf 30,52 Cent. Für Sonderprodukte müssen Neukunden mit 34,28 Cent pro Kilowattstunde rechnen – 6 Cent weniger als bisher.

„Damit liegen jetzt unsere Strom- und Gaspreise in allen Kategorien unter den Preisbremsen“, sagt LSW-Geschäftsführerin Sybille Schönbach. LSW-Geschäftsführer Frank Kästner berichtete von fallenden Einkaufspreisen an den Großhandelsplätzen nach heftigen Spitzen Mitte des vergangenen Jahres. Auch jetzt noch koste Strom in der Beschaffung allerdings etwa dreimal so viel wie noch 2021, Gas sei etwa doppelt so teuer wie früher. „Wir sind immer noch auf einem Preisniveau, das über dem Vor-Krisen-Niveau liegt“, betonte Kästner.

LSW hat Kunden hinzugewonnen

Die LSW hatte ihre Preise 2022 zwar erhöht, die Preisexplosion am Markt musste sie aber aufgrund langfristiger Einkaufsstrategien nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben. In der Krise gewann der Versorger nach eigenen Angaben Abnehmer hinzu. Einige Neukunden, berichtete Kästner, hätten erst aus LSW-Schreiben erfahren, dass ihr eigentlicher Gasversorger den Betrieb eingestellt hatte und sie daher in die LSW-Grundversorgung gerutscht waren.

Frank Kästner hofft, dass Kunden angesichts der aktuellen Marktentwicklungen nun nicht gleich wieder zu Billiganbietern wechseln. „Alle Kunden sollten bei uns bleiben“, sagt er. „Denen geht es objektiv gut bei uns.“

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