Wolfsburg. Wolfsburger Hundebesitzer betteln seit geraumer Zeit um eine umzäunte Hundewiese. Jetzt will die Stadt Wolfsburg ihren Wunsch in Ehmen erfüllen.

Hundebesitzer wünschen sich schon länger eine abgesicherte Hundewiese. Die Stadt Wolfsburg will ihnen nun entgegen kommen: Sie plant, einen Freilauf am Südfriedhof in Ehmen einzurichten und einzuzäunen.

Darüber hinaus soll ein Hundefreilauf in Reislingen Süd-West entstehen. Dieser aber zunächst ohne Zaun. Die Stadtverwaltung will ihre Pläne am 15. Juni dem Bauausschuss vorstellen.

„Als Hundebesitzer kann ich den Wunsch nach Freilaufflächen sehr gut nachvollziehen. Mit den Flächen in Ehmen und Reislingen haben wir eine sehr gute Lösung gefunden und können dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nachkommen“, sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Mit den beiden Flächen wollen wir auch ein Stück weit ausprobieren, welche Arten von Hundefreilaufflächen sinnvoll und praktikabel sind.“

Stadt Wolfsburg plant sicheren Freilauf für Hunde

Die SPD hatte am 23. Mai in einem Ratsantrag mindestens zwei umzäunteAusläufe gefordert. „Wenn die Menschen mehr Hundesteuer zahlen müssen, dann soll die Schaffung von neuen Hundewiesen auch ein Zeichen für Hundebesitzer sein, dass die Stadt Wolfsburg sich auch für Vierbeiner stark macht“, erklärte die Ratsfrau Kerstin Struth.

Die Stadt Wolfsburg hatte in der Vergangenheit keinen Anlass gesehen, Flächen einzuzäunen. 2017 verwies sie auf Anfrage auf den ungesicherten Freilauf am Allersee. Hundebesitzern, die ihren Tieren während der Brut- und Setzzeit Auslauf verschaffen wollten, empfahl sie, sich einem Hundesportverein mit Hundeplatz anzuschließen.

Im Januar bekräftigte die Kommune, dass sie keine Flächen für Hunde einzäunen wolle. Öffentliche Grünanlagen dienten als Erholungsfläche für alle Bürger und Bürgerinnen. „Mit einer Einzäunung werden öffentliche Grünflächen der Allgemeinheit entzogen“, hieß es zu diesem Zeitpunkt. Danach hatte die Verwaltung sich aber doch mit dem Thema beschäftigt.

Baseballplatz ist für Hundebesitzer weggefallen

Anlass der Initiativen waren Forderungen von Hundebesitzern, die sich bis Januar regelmäßig auf dem ehemaligen Baseballplatz neben der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule in Westhagen trafen. Die Diakonie will auf dem Grundstück eine Kindertagesstätte, ein Kolleg und eine Wohneinrichtung für Jugendliche bauen.

Bereits mit den ersten Gerüchten um eine Bebauung des Platzes waren Hundehalter für Ersatz in die Bresche gesprungen. Als im Januar der Zaun plötzlich nicht mehr intakt war, forderten Nutzer erneut einen anderen Hundeplatz.

SPD stellte am 23. Mai Hundewiesen-Antrag

Die Sozialdemokraten finden es laut einer Pressemitteilung zu ihrem Antrag „mehr als überfällig“, dass Wolfsburg neue Hundewiesen bekommt. Sie verweisen in ihrem Antrag darauf, dass eingezäunte Ausläufe sowohl für die Tiere als auch für deren Halter soziale Treffpunkte seien. Die Hunde könnten dort trainiert werden, würden mental und körperlich ausgelastet und könnten mit anderen Hunden toben.

„Gerade in Städten ist die Bewegungsfreiheit von Hunden eingeschränkt“, argumentiert die Fraktion. Häufig hätten Halter keinen Garten. „Hunde, die beispielsweise aus dem Tierschutz kommen oder aus anderen Gründen noch nicht abrufbar sind, sind zudem auf gesicherte, eingezäunte Areale angewiesen. Vor allem in der Brut- und Aufzuchtzeit ab dem 1. April, in welcher in Niedersachsen Leinenpflicht gilt.“

Bis jetzt gibt es nur Freiläufe ohne Zaun

Zurzeit existieren in Wolfsburg zwei feste Hundefreiläufe, die aber nicht eingezäunt sind: am Detmeroder Teich, wo manche Hundebesitzer sich einen Zaun wünschen, und am Südufer des Allersees. Außerdem findet seit Herbst 2022 ein Testlauf mit einem Hundestrand am Nordufer des Allersees statt. Diese Probe soll noch einige Monate weiterlaufen, da die Kommune etwaige Konflikte vor allem in der Badesaison erwartet.

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