Wolfsburg. Wer Ende 2021 gehen musste, soll jetzt eine neue Chance erhalten. Die Hälfte der 500 befristeten Stellen wurde bereits besetzt.

Volkswagen passt die personellen Kapazitäten in der Produktion im Wolfsburger Stammwerk an. Bis Juni sollen 500 Stellen in der Fertigung aufgebaut werden. Rund die Hälfte der neuen Beschäftigten ist nun an Bord. Sie werden nach einer Qualifikationszeit vor allem auf den Golf-Linien eingesetzt, wie das Unternehmen jetzt mitteilte. Damit wird auch ein Versprechen eingelöst, das seinerzeit der Betriebsrat eingefordert hatte.

Verträge gelten zunächst für ein Jahr

Die 500 Stellen wurden nämlich bevorzugt ehemaligen Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmern angeboten, die zuvor in Wolfsburg in der Produktion tätig waren und über entsprechende Erfahrungen verfügen. Die Verträge für diese Direkteinstellungen sind zunächst auf die Dauer von zwölf Monaten befristet. „Sollte sich die Versorgungssituation im Laufe des Jahres nachhaltig stabilisieren, wird das Unternehmen eine Verlängerung der zeitlich befristeten Verträge prüfen. Weiterer Personalbedarf wird durch Zeitarbeit gedeckt“, schreibt Volkswagen. Sobald die neuen Beschäftigten ihre Arbeit im Laufe der kommenden Wochen aufgenommen haben, will Volkswagen in der Golf-Fertigung wieder auf beiden Linien in den Zwei-Schicht-Betrieb gehen und Kurzarbeit beenden. Grundsätzlich bewerte das Unternehmen für jeden Monat neu, ob die Voraussetzungen für die Beantragung von Kurzarbeit weiter gegeben seien. Kurzarbeit unterliege dabei klaren Regularien und werde ausschließlich in definierten Ausnahmesituationen angewendet, um Arbeitsausfälle abzufedern.

„Sie helfen uns, flexibel auf die Anforderungen zu reagieren“

Werkleiter Rainer Fessel sagt dazu: „Die neuen Kolleginnen und Kollegen werden am Anfang ihres Einsatzes qualifiziert und eingearbeitet und sind eine wertvolle Unterstützung für die Stammbelegschaft. Sie helfen uns, flexibel auf die Anforderungen zu reagieren. Die Versorgungslage verbessert sich und wir sind froh, die hohen Auftragsbestände mit Hilfe der befristet Beschäftigten im Sinne der Kundinnen und Kunden zügiger abarbeiten zu können.“ Die Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo kommentiert: „Nachdem die letzten Jahre von Kurzarbeit und großer Ungewissheit geprägt waren, ist die Einstellung zusätzlicher Beschäftigter ein erstes positives Zeichen für die geplante Auslastung des Standorts. Auch wenn das noch lange nicht heißt, dass die Unsicherheiten bei der Teileversorgung und Lieferantensituation nun beendet wären. Im Dezember 2021 wurden die Verträge von 510 Leiharbeitskräften zu unserem tiefen Bedauern nicht verlängert. Wir haben uns als Betriebsrat dafür stark gemacht, dass diesen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen nun als erstes ein neues Vertragsangebot mit einer befristeten Direkteinstellung bei Volkswagen gemacht wird.“

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