Wolfsburg. Die Versorgungslage wird besser, die Produktion hochgefahren. Zunächst gibt es befristete Verträge. Danach könnten auch Leiharbeiter kommen.

Volkswagen besetzt bis zum Juni bis zu 500 neue, befristete Stellen in der Produktion des Wolfsburger Stammwerkes. Gute Chancen haben vor allem Zeitarbeitnehmer, die bereits in der dortigen Produktion Erfahrungen gesammelt haben. Auch für Leiharbeitnehmer der Autovision gibt es Perspektiven.

Eine weitere Personalaufstockung ist möglich

Als Grund nennt VW in einer Mitarbeiterinformation eine leicht verbesserte Versorgungslage mit Halbleitern. Wegen der instabilen Versorgung mit Chips hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Schichtabsagen vor allem in der Golffertigung gegeben. Entsprechend hoch ist der Abarbeitungsstau bei Neuwagenbestellungen. Nun ist offenbar Land in Sicht. Die Produktion könnte noch im ersten Halbjahr hochgefahren werden. Und dazu müssten dann zu den Direkteinstellungen mit befristeten Verträgen wahrscheinlich auch weitere Zeitarbeitnehmer der Autovision eingestellt werden.

Eigentlich war die Leiharbeit ein Auslaufmodell bei VW

Bis 2015 konnten Zeitarbeitnehmer/innen, die bei VW arbeiteten, berechtigt darauf hoffen, von der befristeten in eine feste Anstellung beim Autobauer zu wechseln. Mit dem Bekanntwerden des Abgasbetruges und dem in einem „Zukunftspakt“ festgeschriebenen Strategiewechsel schien diese Drehtür fest verrammelt. VW will eigentlich gar keine Leiharbeiter des hauseigenen Personaldienstleisters Autovision mehr beschäftigen. Eigentlich. Denn jetzt muss der Autobauer in Wolfsburg bis zu 500 Leute einstellen, um die Kundenaufträge abzuarbeiten. Zunächst sollen bis Juni befristete Stellen in der Produktion des Wolfsburger Stammwerkes besetzt werden. Wegen der instabilen Versorgung mit Chips hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Schichtabsagen vor allem in der Golffertigung gegeben. Entsprechend hoch ist der Abarbeitungsstau bei Neuwagenbestellungen. Nun ist offenbar Land in Sicht. Die Produktion könnte noch im ersten Halbjahr hochgefahren werden. Und dazu müssten dann zu den Direkteinstellungen mit befristeten Verträgen wahrscheinlich auch weitere Zeitarbeitnehmer/innen der Autovision eingestellt werden. Sie sollen bevorzugt in der Golffertigung eingesetzt werden.

Montagelinien 2 und 3 werden nun stärker ausgelastet

Dort war zuletzt kein geregelter Vier-Schichtbetrieb mehr möglich, immer wieder wurden Spätschichten über Wochen ausgesetzt. Die beiden Nachtschichten an den Golf-Montagelinien hatte VW bereits im Vorjahr aufgelöst. Viele der Beschäftigten hatten befristete Ausleihen an anderen Standorten angenommen oder waren an andere Linien gewechselt. Jetzt können die Montagelinien 2 und 3 wohl bald wieder in vier Schichten produzieren. „Sobald die neuen Beschäftigten ihre Arbeit im Laufe der kommenden Wochen aufgenommen haben, plant Volkswagen, auf der Golf-Fertigung wieder in den Zwei-Schicht-Betrieb (mit vier Schichtmannschaften) zu gehen und Kurzarbeit zu beenden“, bestätigte eine Volkswagen-Sprecherin auf Anfrage. Der Golf-Absatz war in den vergangenen Jahren in den Keller gerauscht. Mit der von Pannen begleiteten Einführung des Golf 8 im Jahr 2019 verlor das einstige Brot- und Butter-Auto deutlich Volumen. Selbst innerhalb der Kernmarke ist der Golf – auch wegen der Benachteiligung bei der Zuteilung von Halbleitern – in der Rangliste deutlich abgerutscht. Eine gesicherte Zukunft hat das Kompaktmodell wohl allenfalls als Elektromodell.

Lesen Sie auch:

http://Textbaustein-Anmeldung_zum_VW-Newsletter{esc#237505543}[textmodule