Osnabrück. Sie legen in Hannover, Emden und Osnabrück ihre Arbeit nieder. Autovision nennt Forderungen der IG Metall „existenzbedrohend“.

Knapp 2000 Beschäftigte der VW-Zeitarbeitsfirma Autovision haben am Montag bei Warnstreiks mehr Geld und eine Behandlung auf Augenhöhe mit der Stammbelegschaft gefordert. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich etwa 850 Menschen im Werk Hannover, 800 in Emden und weitere 300 in Osnabrück. Der Gewerkschaft zufolge traf dies auch Teile der Produktion in der Früh- und Spätschicht. Grund des Ausstand sei die Unzufriedenheit mit dem bisherigen Angebot des Unternehmens in der laufenden Tarifrunde.

Die Arbeitnehmerseite verlangt einen Inflationsausgleich von 3000 Euro, darüber hinausgehende Entgelt-Erhöhungen sowie 1800 und 900 Euro als Weihnachts- beziehungsweise Urlaubsgeld.

Angebot von 1200 Euro

Laut IG Metall haben die Arbeitgeber bisher 1200 Euro als Inflationsausgleich in zwei Teilsummen auf den Tisch gelegt. Eine Gewerkschafterin kritisierte: „Volkswagen sieht in den Zeitarbeitsbeschäftigten noch immer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zweiter Klasse.“ Diese leisteten „die gleiche Arbeit wie ihre Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen oder in anderen Entleihunternehmen“.

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Die Autovision ist im Konzern unter anderem für die Betreuung und Vermittlung von Leiharbeitern zuständig. Manche Beschäftigte sind auch bei anderen Arbeitgebern eingesetzt. Ein Sprecher der Zeitarbeitsfirma erklärte nach der dritten Verhandlungsrunde am Freitag, die Geschäftsführung sei angesichts der mangelnden Kompromissbereitschaft der IG Metall „enttäuscht“. Eine Erfüllung der Forderungen der Gewerkschaft würde die wirtschaftliche Existenz der Autovision grundsätzlich in Frage stellen.

Einigung im Haustarif steht längst

Beim VW-Haustarif für die rund 125.000 Beschäftigten in sechs westdeutschen Standorten hatten sich IG Metall und Volkswagen im November geeinigt. Entgelte und Ausbildungsvergütungen werden ab Juni 2023 um 5,2 Prozent und ab Mai 2024 um weitere 3,3 Prozent erhöht.

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