Wolfsburg. Die Awo-Kita in Detmerode steht seit einem Brand im April 2022 leer. Die Sanierung kostet Millionen. Die Kinder müssen ein zweites Mal umziehen.

Das Feuer in der Awo-Kita in Detmerode hat im April 2022 einen größeren Schaden angerichtet als anfangs angenommen. Die Stadt Wolfsburg will das Gebäude ab diesem Jahr sanieren. Die drei Gruppen müssen im Sommer noch einmal umziehen.

Der Schreck war groß, als am 27. April bei Abflammarbeiten vor dem Eingang das Dach und ein Vorbau in Brand gerieten. Eilends brachten die Mitarbeiterinnen die Kinder ins Freie. Die drei Gruppen konnten nicht mehr zurückkehren: Sie sind seit dem Feuer im Kinder- und Familienzentrum in der Kreuzheide untergebracht. Ein Shuttle-Service fährt die Kinder täglich von Detmerode in die Nordstadt.

Doch auch das geht ab dem Sommer nicht mehr. Wie die Stadtverwaltung dem Rat, den zuständigen Ausschüssen und dem Ortsrat berichtet, hat das Land der Auslagerung in die Kreuzheide nur bis zum 31. Juli zugestimmt. Eine Verlängerung lehne es ab. Deshalb werden die Gruppen ab dem 1. August in der Kita an der Schunter in Hattorf untergebracht. Dort ist durch einen Neubau Platz freigeworden.

Stadt Wolfsburg will Awo-Kita in Detmerode sanieren

Warum können sie nicht in der Kreuzheide bleiben? „Die Kindergarten-Gruppen nutzen Räumlichkeiten, die nicht für diesen Betrieb vorgesehen waren und blockieren damit den Bewegungsraum und die Räume für die Arbeit als Familienzentrum. Auch sind die sanitären Anlagen nicht für die Mitbenutzung von zusätzlichen Gruppen und Kindern ausgelegt“, erklärt ein Stadt-Sprecher. Nach dem Umzug könne das Awo-Kinder- und Familienzentrum Kreuzheide dann auch seine dritte Krippengruppe eröffnen.

„Die Stadt Wolfsburg hat allen betroffenen Eltern neue Betreuungsmöglichkeiten sowohl in Hattorf als auch in Detmerode angeboten, so dass alle Kinder, die jetzt einen Betreuungsvertrag haben, auch nach dem 1. August 2023 einen Betreuungsplatz finden“, versichert der Stadt-Sprecher.

Diese Überbrückung ist für ein Kita-Jahr geplant. Danach soll die Awo-Kita nach Detmerode zurückkehren. Die Kommune will das städtische Gebäude jetzt instandsetzen. Sie rechnet für die Sanierung mit Kosten von fast 2 Millionen Euro. Die Polizei war anfänglich von einem Schaden in sechsstelliger Höhe ausgegangen.

Ausgelagerte Gruppen können nicht in der Kreuzheide bleiben

Die Verwaltung berichtet in der Ratsvorlage von erheblichen Schäden an der Dachkonstruktion und Schadstoffen, die teils beim Brand entstanden, teils schon in den Baustoffen schlummerten. Das Dach soll komplett ersetzt werden. Geplant ist zudem eine Aufstockung, um eine Ebene für Haustechnik einzuziehen.

Die Einrichtung der Kindertagesstätte muss nach dem Feuer ebenfalls generalsaniert werden. Bei dieser Gelegenheit will die Kommune auch die Ausgabeküche und andere Teile der Ausstattung austauschen, für die schon vor dem Unglück Ersatz geplant war.

Kita soll im Sommer nach Hattorf umziehen

1,8 Millionen Euro setzt die Stadt Wolfsburg für die Kita-Sanierung an, weitere 100.000 Euro für eine Photovoltaikanlage. Beginnen sollen die Dacharbeiten im Spätsommer. Der Abschluss der Sanierung ist für den Herbst 2024 geplant.

Zum Zeitpunkt des Feuers besuchten 59 Kinder die Awo-Kita. Ausgelegt ist die Einrichtung für 65 Krippen- und Kindergartenkinder. Kapazitäten, die in Wolfsburg weiterhin benötigt werden. Denn es fehlen Betreuungsplätze. Die Versorgungsquote ist zuletzt unter anderem durch die Aufnahme von rund 2000 ukrainischen Flüchtlingen gesunken.

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