Wolfsburg. Weil der Andrang so groß war, endet die Sammelaktion am Laagberg schon eher. So können Wolfsburger den Erdbeben-Opfern helfen und spenden.

Tage nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien steigt die Zahl der Toten weiter an. Nur noch selten werden Überlebende aus den Trümmern gerettet. Unterdessen arbeiten Menschen in Wolfsburg weiter mit Hochdruck daran, Hilfe auf den Weg zu bringen und Spenden für die Katastrophengebiete zu sammeln.

DRK Wolfsburg sammelt Sachspenden

Warme Kleidung, Decken und Schuhen haben freiwillige Helferinnen und Helfer seit vergangenem Donnerstag am Laagberg entgegen genommen und sortiert: Im Begegnungszentrum Das West hatte das DRK in Absprache mit der Stadt eine Sammelstelle eingerichtet. Eigentlich sollten dort auch in den kommenden Tagen Sachspenden für die Erdbeben-Opfer angenommen werden. Doch weil der Andrang so groß war, schließt die Sammelstelle bereits am Montag, 13. Februar. Das teilte Stadträtin Iris Bothe am Sonntag mit.

Noch bis 12 Uhr am Montag nehmen die Helfer im Samlandweg 15 warme Kleidung, Decken und Co. entgegen. Benötigt werden neben Winterkleidung für Frauen, Männer und Kinder auch warme Schuhe. Die Sachspenden sollten laut Stadt in gutem und sauberem Zustand sein. Daneben werden Hygieneprodukte wie Windeln, Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta und Desinfektionsmittel genauso benötigt wie Babynahrung, Milchpulver und trockene und haltbare Produkte wie Nudeln und Reis. Gebraucht wird auch Verbandsmaterial. Nicht benötigt werden Medikamente, Haushaltsartikel, Geschirr, Spielsachen sowie Elektroartikel.

Die Freiwilligen freuen sich weiterhin über helfende Hände am Montag und gegebenenfalls auch am Dienstag. Informationen gibt es unter (0172) 7102355 oder im West. Voraussichtlich am Dienstag macht sich ein Transporter dann in Richtung Erbeben-Gebiet auf.

Wolfsburger organisieren Hilfe für Erdbebenopfer

Auch andere Hilfsaktionen finden aktuell in Wolfsburg statt. Im Musikhof Wolfsburg fand am Samstag zum Beispiel ein Benefizkonzert statt. In der Ditib-Moschee in der Heinrich-Nordhoff-Straße wurden am Freitag ebenfalls Spenden gesammelt. Frauen aus der Gemeinde bereiteten Essen zu, das nach dem Freitagsgebet verkauft wurde. Der gesamte Erlös soll den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zugute kommen.

Auch im Islamischen Kulturzentrum am Berliner Ring wurden beim Freitagsgebet am 10. Februar Spenden für die Erdbebenopfer gesammelt. Dabei soll es nicht bleiben, wie der stellvertretende Vorsitzende Mourtadha Djemai berichtet. „Wir befinden uns gerade in Abstimmung, welche weiteren Schritte wir einleiten können. Ein Hilfskonvoi wird aktuell mit unserem niedersächsischen Dachverband, der Schura, geplant.“

Djemai richtet einen Hilfsappell an die Wolfsburger und die Menschen im Umland: „Ich bitte jeden, über die bekannten Spendenorganisationen zu helfen, da das Ausmaß der Zerstörung in Syrien und der Türkei immens ist. Es herrschen Minusgrade, und die sowieso durch Bürgerkrieg und Inflation gebeutelten Menschen brauchen jetzt unsere Hilfe.“

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Wolfsburger Spendenkonto für Erdbeben-Hilfe

Vertreter des Islamischen Kulturzentrums, der Türkischen Gemeinde und des Kurdischen Vereins trafen sich am vergangenen Mittwoch im Rathaus mit Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Stadträtin Iris Bothe. Laut dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde, Ömer Köskeroglu, hatten die Besucher zwei große Anliegen: Dass eine zentrale Anlaufstelle für Sachspenden eingerichtet wird. Und publik zu machen, dass es in Wolfsburg nun ein örtliches Spendenkonto für die Erdbebenhilfe gibt.

Die Spenden nimmt der Kreisverband Wolfsburg des Deutschen Roten Kreuzes entgegen. Spendenkonto: DRK-Kreisverband Wolfsburg e. V., Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, IBAN: DE14 2695 1311 0025 6101 63, BIC: NOLADE21GFW. Verwendungszweck: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien. „Wir leiten die Spende zu hundert Prozent an unser Generalsekretariat weiter“, erklärt DRK-Kreisverbandschef Thorsten Rückert.

Abdallah Zaibi vom Tunesischen Verein für Kultur und Jugend ruft die in Wolfsburg lebenden Tunesier dazu auf, Spenden zu sammeln und auf das DRK-Konto zu überweisen. Sein Appell: „Die Freunde in Syrien und der Türkei brauchen im Moment alles, was sie bekommen können. Jeder kann geben, was er kann.“

Stadt Wolfsburg und Volkswagen sagen Spenden zu

100.000 Euro will die Stadt Wolfsburg auf Initiative des Ratsherrn Stefan Kanitzky (Volt) für die Erdbebenhilfe zur Verfügung stellen. Die Spende wird dem Rat am Mittwoch, 15. Februar, zur Eilentscheidung vorgelegt. Das Klinikum der Stadt wird zudem medizinisches Verbrauchsmaterial spenden.

Die Volkswagen AG mit ihren Konzernmarken spendet eine Million Euro für die Sofort- und Notfallhilfe in den Erdbebengebieten. Porsche und MAN spenden separat nochmals je eine Million Euro. Die Volkswagen-Belegschaftsstiftung hat ebenfalls 75.000 Euro als Soforthilfe freigegeben. Auch die Spendenbereitschaft der VW-Mitarbeiter soll sehr hoch sein.

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