Wolfsburg. Studierende haben Entwürfe für eine Umnutzung des Gebäudes entwickelt. In einer Publikation werden alle Projekte vorgestellt. Das sind die Ideen.

Studierende des Studiengangs Innenarchitektur der Hochschule Hannover haben sich im Wintersemester 2021/22 auf Einladung der Stadt Wolfsburg intensiv mit dem Billen-Pavillon, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Naturstein-Billen, auseinandergesetzt und Entwürfe für eine Umnutzung entwickelt. In der jetzt erschienenen kostenlosen Publikation werden alle Projekte mit Texten, Bildern und Plänen vorgestellt, teilt die Stadt Wolfsburg mit.

Vergleich mit dem Barcelona-Pavillon von Ludwig Mies van der Rohe

Das Gebäude steht aufgrund seiner Gestaltung sowie der stadtgeschichtlichen Bedeutung des Unternehmens seit zehn Jahren unter Denkmalschutz. Die für Wolfsburg und Niedersachsen einmalige Architektur des Billen-Pavillons aus dem Jahr 1959 ist geprägt von einem filigranen Stahlskelett, großflächigen Fenstern und beeindruckenden Natursteinflächen. Ein begrüntes Atrium lässt Luft und Licht in die innenliegenden Räume. Der Vergleich mit dem Barcelona-Pavillon des dritten Bauhaus-Direktors Ludwig Mies van der Rohe liegt nahe.

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Das Gebäude und das Unternehmen Naturstein-Billen stehen exemplarisch für die Aufbaugeschichte Wolfsburgs in den Nachkriegsjahren. Der Leerstand seit dem Rückzug des Unternehmens 2010 hat jedoch Spuren hinterlassen. In seinem aktuellen Zustand lassen sich die große Qualität der Architektur sowie die Vielfalt der Gestaltungsmittel und Materialien von außen nur noch schwer erkennen. „Wir wünschen uns schon seit Längerem ein neues Nutzungskonzept, welches das Potenzial und die Geschichte des Ortes berücksichtigt“, bekräftigt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide zu dem Hochschulprojekt.

Perspektive Gastronomie. Akzentuiert in leuchtendem Billen-Gelb, wird der Kran in der ehemaligen Werkhalle zum Blickpunkt über der Bar.
Perspektive Gastronomie. Akzentuiert in leuchtendem Billen-Gelb, wird der Kran in der ehemaligen Werkhalle zum Blickpunkt über der Bar. © Rebecca von Hoffmann

Aufgabe der Studierenden war es, Ideen zu entwickeln für eine gemischte Nutzung aus Gastronomie, Büro und Kultur. Entstanden sind dabei zehn ganz unterschiedliche Gastronomiekonzepte und Gestaltungsideen. Sie zeigen an verschiedenen Stellen Probleme, Grenzen und Lösungsansätze auf und visualisieren gleichzeitig in großer Bandbreite das Potenzial einer Mischnutzung für das ehemalige Verwaltungsgebäude. „Gerade im Vergleich der unterschiedlichen Planungen lässt sich erkennen, welche Ansätze Chancen für Architektur und Betriebsform eröffnen und welche eher auszuschließen sind“, erläutert Nicole Froberg, Leiterin des Fachgebiets Denkmalschutz und Baukultur, die das Projekt begleitet hat.

Zu beziehen ist die Broschüre kostenlos über das Forum Architektur der Stadt Wolfsburg: E-Mail: .