Berlin. Ölkonzerne investieren Milliarden in Meeres-Windkraftanlagen. Wandeln sich internationale Energieriesen zu Umweltfreunden? Nicht ganz.
Die Pioniere bei Sonnen- oder Windkraft kamen aus der alternativen Szene und wollten mit der Entwicklung einer CO2-freien Stromerzeugung eher die Welt retten als wirtschaftlich das große Rad drehen. Sie waren im Sinne des Klimaschutzes die Guten. Auf der anderen Seite kümmerten sich die großen Energiekonzerne lange Zeit nur um die Geschäftsfelder, die ihnen am meisten einbrachten: Das Geschäft mit fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Gas. Sie waren die Bösen.
Inzwischen sind die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwommen. Für die Verbraucher ist das ein gutes Signal. Wenn kapitalkräftige Konzerne massiv in erneuerbare Energien investieren, entsteht erstens ein größeres Angebot an Wind- oder Sonnenstrom, und zweitens steigen tendenziell die Preise nicht so stark an wie es bei fossilen Energien der Fall sein könnte.
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Windkraft: BP und Total fördern trotzdem weiterhin Öl
Das hält Unternehmen wie BP, Total oder auch RWE zwar nicht davon ab, auch mit fossilen Energien weiterhin Geld zu verdienen – so lange es eben geht. Doch es ist ein Schritt zur Transformation der Wirtschaft hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung.
Der hohe Kapitaleinsatz für Windanlagen auf Nord- und Ostsee ist ein Beleg dafür, dass saubere Energie wirtschaftlich attraktiv geworden ist. Das nährt die Hoffnung auf einen schnellen Ausbau der Kapazitäten, auch wenn die Entwicklung faktisch erst am Anfang steht.
Das ist wiederum die weniger gute Nachricht für Verbraucher. Denn am Ende werden sie die Investitionen über den Strompreis mitfinanzieren. Von einem real sinkenden Strompreis wird daher noch lange nicht die Rede sein. Ohne die Branchenriesen würde die Energiewende aber wohl deutlich teurer. So sind die „Bösen“ auch ein bisschen die „Guten“.
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