Wolfsburg. Max Kruse und Jonas Wind machten alle fünf Tore für den VfL Wolfsburg gegen den FSV Mainz – und standen sich dabei sogar noch im Weg.

Sie waren die unbestrittenen Helden eine wilden Abends. Beim 5:0 des VfL Wolfsburg gegen den FSV Mainz erzielten Max Kruse und Jonas Wind sämtliche Tore. Der junge Däne Wind markierte einen Doppelpack – sein ersten im Dress der Grün-Weißen. Kruse traf sogar dreifach. Und so konnten sich die Offensivspieler getrost feiern lassen von den Fans in der VW-Arena.

Dabei lief bei den beiden noch gar nicht alles rund. Zwei Szenen hatten dabei einen besonders kuriosen Charakter. In der 42. Minute blickten sich Kruse und Wind einmal kurz fragend an. Kurz zuvor war der Ball über einen Umweg vor den Füßen der zwei Angreifer gelandet. Wind zuckte am schnellsten – und drückte das Spielgerät zum 4:0 über die Torlinie. Einen Moment lang schien Kruse nicht erfreut über die Reaktionsschnelligkeit seines Kollegen zu sein. Der Däne hatte ihm gerade den lupenreinen Hattrick geklaut. Schließlich hatte Kruse bereits die Tore zum 2:0 und zum 3:0 erzielt. „Max zog glücklicherweise seinen Fuß weg, sodass ich schießen konnte“, sagte Wind nach der Partie lachend und fügte an: „Ich glaube, er ist auch glücklich. Er seinen Hattrick ja noch gemacht.“

Florian Kohfeldt will Max Kruses Hattrick „nicht zu hoch hängen“

Richtig. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte Ex-Berliner sein drittes Tor. Es hätte aber auch ein paar Minuten früher schon fallen können. Da stand Kruse aber wieder jemand im Weg – und erneut war es Wind. Zwei Minuten nachdem Wind die Fußspitze einen Wimpernschlag eher am Ball hatte, „rettete“ er die Gäste vor dem fünften Gegentor. Einen Kruse-Schuss blockte er auf der Torlinie – natürlich unfreiwillig. „Ich war vor dem Tor bereit für die Flanke von Ridle Baku. Der spielte den Ball aber in den Rückraum zu Max. Und dann stand ich plötzlich auf der Torlinie“, sagte Wind, „zum Glück traf Max dann ein paar Minuten später, so dass jeder glücklich war.“

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Kruse und Wind erledigten ihren Job im gleißenden Flutlicht der VW-Arena also mit Bravour – obwohl sie sich sogar hier und da im Weg standen. Aber war wirklich jeder grenzenlos glücklich? Na ja, nach einem solchen Erfolg ist es sicher falsch, die Freude einfach herunterzuschlucken. Trainer Florian Kohfeldt aber trat zumindest leicht auf die Euphoriebremse. „Dass er drei Tore schießt, sollte man aus meiner Sicht nicht zu hoch hängen. Auch wenn sie sehr schön waren“. sagte er bezogen auf Kruses Auftritt.

Durchatmen beim VfL Wolfsburg – mal wieder

Es war eben eine Menge Druck im Spiel. Nach der 1:6-Pleite bei Borussia Dortmund am Vorwochenende mussten die Wölfe eine Reaktion zeigen. „Wir müssen uns nichts vormachen. Wir wussten vorher, dass das ein Endspiel war. Natürlich kommuniziert man das so nicht nach außen, aber wir als Mannschaft und als Verein wussten, dass sehr, sehr viel auf dem Spiel steht“, sagte Dreifachtorschütze Kruse am Dazn-Mikrofon und schob hinterher: „Ich glaube, wenn wir das Spiel gegen Mainz verloren hätten, wäre das nächste Woche ein Spiel gewesen, in dem es um alles geht.“

Nun haben sie am Mittellandkanal wieder Luft zum Atmen. Reichlich sogar, wenn man auf die Tabelle schaut. 37 Punkte sind ihnen nicht mehr zu nehmen. Das Polster zur Abstiegszone ist wieder dicker geworden. Und am nächsten Spieltag in Stuttgart wollen Kruse und Co. dann „den Sack zumachen“.