Wolfsburg. In seiner Bundesliga-Geschichte hat der VfL Wolfsburg nur zwei Mal deutlicher verloren als beim 1:6 bei Borussia Dortmund.

Die 1:6-Pleite bei Borussia Dortmund hat gesessen! Vor allem die Art und Weise, mit der sich der VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag diesem üblen Schicksal hingab, war bezeichnend. Keine Gegenwehr, kein Aufbäumen – die Grün-Weißen ließen den BVB-Sturm einfach über sich ergehen. Noch dazu musste der Fußball-Bundesligist an diesem 30. Spieltag auch noch die Geschichtsbücher herausholen. Eigentlich eine mit Freude zu erledigende Aufgabe – aber eben nur, wenn erfreuliche Statistiken einzutragen sind.

Das war – freilich – dieses Mal nicht der Fall. Zum einen handelte sich der VfL den höchsten Pausenrückstand seiner Historie ein. Mit 0:5 trotteten die Wölfe in die Kabine. Zum anderen reiht sich die Pleite auch in der Rangliste der höchsten Niederlagen weit oben ein. Über Ridle Bakus Ehrentreffer zum Endstand konnte sich im Wolfsburger Lager wohl niemand mehr ernsthaft freuen. Aber immerhin verhinderte das Tor des 24-Jährigen noch einen geteilten Spitzenplatz in dieser Auflistung. Bei den deutlichsten Packungen, die der VfL in der deutschen Beletage je hinnehmen musste, lautete der Endstand nämlich jeweils 0:6. Zwei Mal war dieses Ergebnis zu schlucken, zwei Mal gegen Bayern München. Und das ist jeweils noch gar nicht lange her.

Die zwei höchsten Pleiten der Vereinsgeschichte kassierte der VfL Wolfsburg gegen die Bayern

Am 29. April 2017 versohlte der Rekordmeister die Wölfe in der VW-Arena. Die Tore erzielten alte Bundesligabekannte: David Alaba, Arjen Robben, Thomas Müller, Joshua Kimmich – und natürlich Robert Lewandowski, der doppelt traf. Damals landeten die Wölfe am Saisonende mit 37 Punkten auf Rang 16 und sicherten den Klassenerhalt in letzter Sekunde mit zwei 1:0-Siegen in der Relegation gegen Eintracht Braunschweig.

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Knapp zwei Jahre später waren es wieder die Bayern, die ihren Torhunger gegen die Wolfsburger stillten. Wieder hieß es 0:6 aus Sicht des VfL. Unter den Torschützen waren erneut Müller, Kimmich – und zwei Mal Lewandowski. Die übrigen Tore markierten Serge Gnabry und James Rodriguez.

Claudio Pizarro und Marco Bode treffen dreifach gegen den VfL Wolfsburg

In der Saison 1999/2000 mussten sich die Grün-Weißen – damals unter der sportlichen Führung von Trainer Wolfgang Wolf – Werder Bremen mit 2:7 beugen. Die Tore für die Wölfe machten Andrzej Juskowiak und Jonathan Akpoborie. Für Werder trafen neben einem Tor von Ailton Claudio Pizarro und Marco Bode je dreifach.

Daneben stehen in dieser Rangliste der Pleiten vier 1:6-Niederlagen – unter anderem jene in Dortmund am vergangenen Wochenende. Tja, die Geschichtsbücher der Fußballklubs sind eben nicht nur mit erfreulichen Einträgen gefüllt. Auch Rückschläge gehören dazu. Und Geschichte ist eben Geschichte. Den Hebel muss die Kohfeldt-Truppe jetzt trotzdem zügig umlegen.