Braunschweig. Der in Hamburg noch gescholtene Jasmin Fejzic zeigt eine bärenstarke Leistung beim 2:0 gegen Heidenheim. Vor dem Spiel gibt’s Rasen-Ärger.

Es ging ums Wachsein. In Hamburg (2:4) hatte Eintracht Braunschweig die Starts in beide Spielhälften verpennt, dadurch einfache Gegentore kassiert und am Ende knapp, aber verdient verloren. Daher hatte Trainer Michael Schiele eine Reaktion gefordert in der Zweitliga-Partie gegen den 1. FC Heidenheim. Schiele sollte sie bekommen. Seine Mannschaft gewann mit 2:0 (0:0) durch die Tore von Manuel Wintzheimer (73. Minute) und Lion Lauberbach (89.) und sammelte ganz, ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Wach waren in der Nacht vor der Partie schon Fans von Hannover 96 gewesen. Unbekannte verschafften sich unerlaubt Zugang zum Eintracht-Stadion und schmierten eine „96“ in den Mittelkreis. Sie sollen Öl verkippt haben. Braunschweigs Platzwarte machten das Beste draus, überkreuzten die Schmiererei mit Farbe und schrieben in jede Himmelsrichtung „Nein Danke“. Das Vorspiel zum Derby am 19. März scheint somit schon eröffnet.

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Zurück zum Spiel: Anders als in Hamburg überstand die Schiele-Elf die Anfangsviertelstunde unbeschadet und ohne größere Schwierigkeiten. Insbesondere Linus Gechter, der am Sonntag noch einen schweren Stand gehabt hatte, fiel positiv und aufmerksam auf. Einen Wechsel hatte der Trainer vorgenommen: Danilo Wiebe ersetzte Robin Krauße im defensiven Mittelfeld. Jannis Nikolaou hatte es nach seiner Mandelentzündung wider Erwarten nicht in den Kader geschafft.

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Dennoch herrschte eine gute defensive Stabilität bei der Eintracht, die das Zweitliga-Spitzenteam aus Baden-Württemberg mit hohem Aufwand und viel Disziplin vom eigenen Tor weghielt. Bis auf zwei Schüsse aus dem Rückraum (14., 33.) kam von Heidenheim in der ersten halben Stunde nichts. Aber auch die Eintracht schaffte durch ihre Stürmer Manuel Wintzheimer und Tarsis Bonga nur zwei ungefährliche Abschlüsse (1., 27.). Vor der Pause kamen zunächst die Gäste gefährlicher auf über Denis Thomalla (34.), aber in Minute 39 meldete Anton Donkor auch mal die Hausherren vor dem Heidenheimer Tor an.

Das war ein Wachmacher, denn eine Minute später brachte Fabio Kaufmann seinen Kollegen Jan-Hendrik Marx in Position, dessen Schuss an den Innenpfosten klatschte. Die beste Chance der Partie bis dato und großes Pech für die Eintracht, die unmittelbar danach Glück hatte, dass Heidenheims Kevin Sessa aus guter Position zu hoch zielte. Jetzt nahm das Duell Fahrt auf – und dann war Pause.

Die Dreierkette leistet in Heidenheims Druckphase erfolgreich Widerstand

Danach galt es wieder für die Braunschweiger, wach zu sein. Und sie überstanden die Druckphase der Gäste zunächst einmal unbeschadet. Heidenheim übernahm mit Wiederbeginn sofort die Initiative und drückte die Eintracht in die Defensive. Die Dreierkette leistete in dieser Phase geschlossen und erfolgreich Widerstand.

Doch Heidenheims Druck hielt an. Kaufmann klärte zunächst in allerallerletzter Sekunde vor dem einschussbereiten Jan Schöppner, dann packte Jasmin Fejzic eine starke Parade nach dem Kopfball von Jonas Föhrenbach aus (53.), Kevin Sessas Freistoß von der Seite war ebenfalls enorm gefährlich, ging aber drüber (58). Jetzt wackelte das 0:0 gewaltig. Doch es hielt, die Braunschweiger schwammen sich frei.

Danilo Wiebe und Nathan de Medina fallen in dieser Phase besonders auf

Vor allem Wiebe sorgt in der wichtigen Phase für positive Aspekte durch wichtige Ballgewinne, Nathan de Medina ebenfalls. Sie fielen in einer guten Mannschaftsleistung auf. Aus dem Nichts dann mal wieder ein Chance für Heidenheim, die aber erneut Fejzic mit einer starken Parade entschärfte (69.). Und das war enorm wichtig. Denn fast im direkten Gegenzug klingelte es. Nach einem langen Ball von Marx war Wintzheimer durch, verschaffte sich Platz und erzielte sein erstes Tor für Blau-Gelb vor der Südkurve – 1:0 (73.).

In der Schlussphase warfen die Braunschweiger alles in die Waagschale, um den ersten Sieg seit Mitte Oktober (in Magdeburg) zu feiern. Wieder konnten sie sich zudem bei Fejzic im Eintracht-Tor bedanken, der in der 87. Minute doppelt eingriff – und die Null hielt. Im Gegenzug machte Lion Lauberbach mit einem starken Abschluss den Sack zu. Wintzheimer hatte vorbereitet.

Für die Eintracht geht es am Sonntag bei Tabellenführer Darmstadt 98 weiter.

Spiel kompakt

Eintracht: Fejzic – de Medina, Decarli, Gechter – Marx (90. Multhaup), Wiebe, Donkor – Kaufmann (81. Krauße), Endo (81. Pherai) – Wintzheimer (90. Ujah), Bonga (65. Lauberbach).

Heidenheim: Müller – Rittmüller (79. Kühlwetter), Mainka (83. Keller), Siersleben, Föhrenbach – Maloney – Sessa (69. Pick), Schöppner (83. Geipl), Beste (79. Schimmer) – Thomalla, Kleindienst.

Tore: 1:0 Wintzheimer (73.), 2:0 Lauberbach (89.).

Gelbe Karten: x. / Kleindienst.

Zuschauer: 16.776 im Eintracht-Stadion.

Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger.