Braunschweig. Eintrachts Mittelfeld-Regisseur Martin Kobylanski überließ Mitspieler Nick Proschwitz den Elfmeterschuss in Kaiserslautern.

Ob Martin Kobylanski auch von sich aus auf diese Idee gekommen wäre, ist nicht belegt. Aber lange musste Eintracht Braunschweigs Mittelfeldspieler von seinem Mitspieler Nick Proschwitz nun auch nicht überzeugt werden, dass er diesem die Chance vom Elfmeterpunkt beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern überließ. Ein kurzes Gespräch reichte, um die Strafstoß-Hierarchie der Löwen über den Haufen zu werfen. Kobylanski verzichtete zugunsten von Proschwitz, und der Stürmer jagte den Ball mit einem trockenen Schuss zum 3:0-Endstand für Braunschweigs Drittliga-Fußballer ins Netz.

Es war der perfekte Schlussstrich unter einen gelungenen Auftritt der Blau-Gelben auf dem Betzenberg. Mit dem Erfolg ließen die Löwen die 0:3-Niederlage vor zwei Wochen gegen Duisburg vergessen und festigten ihren Platz im oberen Tabellendrittel. Zudem tankten etliche Spieler aufgrund persönlicher Erfolgserlebnisse Selbstvertrauen, darunter Proschwitz. Bisher war der Stürmer, der vor der Saison als vermeintlicher Torgarant nach Braunschweig gewechselt war, in den Punktspielen noch ohne Treffer geblieben. Nun ist die Torlos-Serie beendet, weil sich Proschwitz um die festgelegte Reihenfolge der Elfmeterschützen wenig scherte. Eigentlich hatte Eintrachts Trainer Christian Flüthmann Kobylanski als Schützen Nummer 1 vom Elfmeterpunkt bestimmt. „Es war ganz klar festgelegt, dass Martin schießen soll. Es zeugt aber von Größe, dass er Nick den Vortritt gelassen hat. Er weiß, dass Nick dieses Erfolgserlebnis einfach mal brauchte. Das ist ein Zeichen, dass wir ein Team sind“, fand es der Coach in Ordnung, wie seine Spieler die Sache regelten.