Braunschweig. In drei Wochen beginnt die Saison in der Basketball-Bundesliga. Und dann muss das fast komplett neu zusammengestellte Löwenrudel funktionieren.

Draußen vor der Tunica-Halle scheint die Zeit still zu stehen. Die Riesen-Baustelle um die neue Feuerwehr-Leitzentrale samt neuer Kanalisation bis fast an den Ring sieht gefühlt so unfertig aus wie vor Monaten. Drinnen in der Halle dagegen mag der Blick auf den Kalender zuweilen für etwas Bauchgrummeln sorgen, das Zeitfenster schließt sich erbarmungslos. Schon in drei Wochen beginnt die Saison in der Basketball-Bundesliga. Und dann muss das fast komplett neu zusammengestellte Braunschweiger Löwenrudel reibungslos funktionieren, soll es bei der Punktejagd nicht verhungern.

„Wer denkt, wir hätten noch viel Zeit und könnten die Tage genießen, der irrt sich gewaltig“, sagt der neue Cheftrainer Pete Strobl nach der Vormittagseinheit. Zweimal täglich lässt er in der Pre-Season sein Team schwitzen und ackern. „Wir haben immerhin neun neue Spieler zu integrieren, müssen möglichst schnell zusammenfinden.“

Und Strobl, der vor Optimismus und Zuversicht zu sprühen scheint, schiebt gleich hinterher. „Vom Talent her und vom Ehrgeiz haben wir eine Mannschaft, die wieder die Play-offs erreichen kann. Aber wir brauchen noch ein wenig Zeit, um zusammenzuwachsen.“

Die Basketball-Fans haben am Sonnabend das einzige Mal vor dem Punktspielstart die Chance, die neuen Löwen in der Volkswagen-Halle zu begutachten. Der Löwen-Tag steht an. Im Mittelpunkt: Ein Testspiel gegen den Zweitligisten Eisbären Bremerhaven, just das Team, gegen das die Strobl-Schützlinge in einer nicht-öffentlichen Partie Ende August gerade so mit 84:83 die Oberhand behielten.

Der jüngste Test – wieder ohne Zuschauer – gegen die Artland Dragons ging bekanntlich vorigen Freitag daneben – zumindest vom Ergebnis her. 80:83 hieß es nach Verlängerung.

Aber das hat für Strobl in der Vorbereitungszeit keine große Bedeutung. „Wir müssen in diesen Wochen viele Dinge versuchen, müssen unseren Rhythmus finden“, sagt Strobl. Außerdem sei es ganz gut gewesen, dass die Mannschaft wieder ein enges Spiel hatte, so lernen konnte, mit solchen Situationen umzugehen.

Und was können die Fans erwarten vom Löwen-Tag am Sonnabend? „Dass wir um jeden Ball, jeden Rebound kämpfen werden, dass wir alles tun werden, um unsere Fans zu begeistern und sie für uns zu gewinnen“, verspricht der Coach. Er weiß, dass er mit seinen Löwen gleichsam in Vorleistung treten muss. „Wir müssen uns die Unterstützung der Fans verdienen“, sagt der Österreicher, der auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt. Sein Gesamtfazit für die bisherige Vorbereitungszeit: „Alles läuft in die richtige Richtung.“ Und das soll natürlich auch am Sonnabend keinesfalls revidiert werden müssen.