Braunschweig. Der Kader des Fußball-Drittligisten Eintracht Braunschweig weckt Erwartungen bei den Fans – und lässt die Konkurrenz aufhorchen.

Geradeso gerettet ließ Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig mit seinen Transferaktivitäten während der Sommerpause aufhorchen. Die in der Rückrunde ohnehin schon starken Braunschweiger haben sich zweifelsohne verstärkt. Lücken in der Kaderplanung wurden überwiegend geschlossen. Das Aufgebot wirkt wohlüberlegt zusammengestellt. Nun muss es zeigen, dass es auch unter Wettkampfbedingungen funktioniert. Doch wo sind die Neuzugänge eingeplant – und was wird von ihnen erwartet? Ein Überblick:


Martin Kobylanski:
Er gilt als Königstransfer der Eintracht. An dem 25-jährigen offensiven Mittelfeldspieler waren etliche Zweitligisten interessiert. Der 12-Tore-Mann, der von Preußen Münster an die Oker wechselte, ist der Kreativspieler, nach dem sich viele Eintracht-Fans seit Jahren gesehnt hatten. Die Erwartungen an den schussstarken Regisseur sind groß. Er soll in Eintrachts zentralem Mittelfeld oder auf der linken Außenbahn für die besonderen Momente sorgen.


Nick Proschwitz:
Der gebürtige Weißenfelser ist ein Vollblutstürmer. Für den SV Meppen erzielte der 32-Jährige in der vergangenen Spielzeit 14 Tore in nur 27 Spielen. Eine ähnliche Quote erwartet man vom 1,92-Meter-Schlaks auch im Eintracht Trikot. Der erfahrene Angreifer ist im bevorzugten Spielsystem von Trainer Christian Flüthmann wohl als einzige Spitze vorgesehen.

Orhan Ademi:
Der zweite Neuzugang im Sturm ist ein alter Bekannter. Ademi kehrte vom Drittliga-Fünften des Vorjahres, Würzburger Kickers, an die Hamburger Straße zurück. Der 27-jährige kann in einem System mit zwei Spitzen neben Proschwitz spielen, aber auch alleine stürmen oder auf die Flügel ausweichen – sein Faustpfand ist die Vielseitigkeit. Außerdem ist er sehr ballsicher und verfügt über eine gute Übersicht. Nachweisen muss er allerdings seine Treffsicherheit. In Würzburg gelang ihm, was er während seiner ersten Station in Braunschweig vergeblich versuchte – 26 Tore in zwei Jahren wecken Erwartungen. In der Angreifer-Hierarchie ist der sympathische Schweizer aber erstmal nur die Nummer 2.


Lasse Schlüter:
Auf der Position des Linksverteidigers war Niko Kijewski nach dem Abgang von Malte Amundsen im Winter nahezu konkurrenzlos. Mit der Verpflichtung Schlüters schloss Eintracht diese Baustelle. Der 27-Jährige, der in der Vorsaison bei Absteiger Energie Cottbus Stammspieler war, kann zudem auch den offensiven Part auf der linken Außenbahn übernehmen. Der 1,85 Meter große Linksfuß gilt als Arbeiter, der gute Flanken schlagen kann. Im Löwen-Kader ist er zunächst als Einwechselspieler eingeplant.


Danilo Wiebe:
Ihn haben die Löwen für das defensive Mittelfeld verpflichtet. Der 25-Jährige, der zuletzt bei Ligakonkurrent SC Preußen Münster unter Vertrag stand, soll die Lücke schließen, die Christoph Menz und Nils Rütten durch ihre Abgänge hinterlassen haben. Der zuvor lange verletzte Rechtsfuß ist vielseitig einsetzbar, kann sowohl vor der Abwehr als auch in der Innenverteidigung agieren. Im Team von Trainer Christian Flüthmann ist dem 1,87 Meter großen Siegburger, der in der Jugend des 1. FC Köln ausgebildet wurde, vorerst die Rolle als Ergänzungsspieler vorbehalten.


Alfons Amade:
Als Alternative auf der Rechtsverteidigerposition haben die Blau-Gelben den Youngster von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen. Der 19-Jährige soll Benjamin Kessel Druck machen. Der U-Nationalspieler Deutschlands gilt als talentiert, ist schnell, wird sich aber an die Härte in der dritten Liga gewöhnen müssen. Zunächst hat er wohl die Reservistenrolle inne.


Robin Ziegele:
Als bislang letzter Neuzugang stieß der in Mörse aufgewachsene Ziegele zum Team. Der 22-Jährige, der aus der U23 des VfL Wolfsburg nach Braunschweig kommt, ist ein physisch starker Innenverteidiger mit gutem Kopfballspiel. Eintrachts Sportdirektor Peter Vollmann bescheinigt dem 1,86-Meter-Mann Stammspieler-Potential. Der Rechtsfuß kann auf beiden Positionen im Abwehrzentrum eingesetzt werden und ist derzeit die erste Alternative zum eingespielten Duo Robin Becker/Steffen Nkansah.