Salzgitter-Bad. Kanada, Radurlaub und Hängematte – was zwei Schüler nach ihrem Abi planen und ob sie nach Salzgitter zurückkehren würden, verraten sie hier.
Eine stressige, aber aufregende Zeit ist es für Abschlussschülerinnen und -schüler. Derzeit schreiben beispielsweise am Gymnasium Salzgitter-Bad 105 junge Menschen ihr Abitur. Die ersten Abi-Prüfungen nach Corona. Aber die eine große Frage, die jeder und jedem immer wieder gestellt wird, ist: Was kommt denn nach dem Schulabschluss?
Diese Frage haben Lilli Martin und Deniz Rahnefeld vom Gymnasium Salzgitter-Bad beantwortet. Die Abiturienten berichten von ihren Plänen danach. Und sie beantworten die ebenfalls große Frage: Wollen sie irgendwann zurückkehren nach Salzgitter, nachdem es sie für Reisen und Studium in andere Länder gezogen hat?
Auslandsreise – auf eigene Faust Kanada erkunden
Auf eine lange Flugreise wird es nach den Prüfungen zunächst für die 18-jährige Lilli Martin gehen: „Ich fliege zu meiner jüngeren Schwester nach Kanada. Sie macht dort ein Auslandsjahr, ich werde sie besuchen.“ Fünf Wochen möchte Lilli Martin bei ihrer Schwester verbringen und die Gegend um New Brunswick im Süd-Westen Kanadas auf eigene Faust erkunden. „Das ist im Grunde in der Nähe vom Braunschweig Kanadas“, sagt die 18-Jährige und schmunzelt.
Wie das Wetter dort sein wird? „Der Winter war wohl wirklich kalt und lang“, erzählt Lilli Martin aus den Berichten ihrer Schwester. „Als einmal 7 Grad waren, hat sich jemand aus der Gastfamilie meiner Schwester in kurzer Hose auf die Terrasse gesetzt – weil es so ‘warm’ war“, sagt sie schmunzelnd.
Kurzurlaub – mit dem Rad von Salzgitter bis nach Amsterdam
Eigentlich wäre die Abiturientin gerne schon wie ihre Schwester während der Schulzeit für ein Auslandsjahr nach Kanada gegangen. „Aber während Corona war das schwierig. Zu der Zeit war alles unklar in Bezug auf Reisen, Visa, Impfungen. Auch die Corona-Regeln haben sich ständig geändert, so dass ich damals nicht ins Ausland gehen konnte.“
Direkt auf’s Rad geht es für den 19-jährigen Abiturienten Deniz Rahnefeld in der Woche nach den Prüfungen. „Mit einem Kumpel fahre ich nach Amsterdam.“ Die gesamte Strecke zwischen Salzgitter und der niederländischen Hauptstadt von rund 450 Kilometern wollen sie mit dem Fahrrad zurücklegen.
Spontan Übernachtungsplatz unter freiem Himmel suchen
„Wir planen, jeden Tag acht Stunden unterwegs zu sein und uns am Abend immer spontan einen Platz zum Übernachten zu suchen.“ Abends soll es dann Essen vom Gaskocher geben. Und falls es keinen Schlafplatz geben sollte, haben die beiden Hängematten im Gepäck. „Aus Amsterdam zurück werden wir aber mit dem Bus fahren“, sagt der 19-Jährige.
Aber auch nach ihrer Rückkehr bleibt es für die beiden Salzgitteraner spannend. „Ich möchte Rechtswissenschaften studieren, weil ich mich gerne später für Menschen- insbesondere Frauenrechte einsetzen würde“, erklärt Lilli Martin. Salzgitter steht aber dafür nicht auf dem Plan: „Am liebsten an der Uni in Hamburg, dieses Großstadtfeeling gefällt mir, und die Stadt liegt nah am Wasser“, sagt Martin.
Feldarbeit auf Farmen in Portugal oder Spanien
Deniz Rahnefeld will im Sommer zunächst arbeiten, um Geld für einen Auslandsaufenthalt anzusparen. „Und dann möchte ich gerne nach Portugal oder Südspanien gehen. Dort gibt es kleine ökologische Farmen, auf denen man für Essen und Unterkunft mitarbeiten kann.“ Nach diesen Erfahrungen möchte der 19-Jährige ein Studium antreten. Hier soll es allerdings in eine ganz andere Richtung gehen: „Ich möchte Informatik studieren. Mich interessiert künstliche Intelligenz und auch humanoide Roboter finde ich spannend.“
Einen Studiengang dazu gäbe es in Berlin. „Aber da eine bezahlbare Wohnung zu finden ist fast unmöglich“, sagt Rahnefeld und lacht. Deshalb könne er sich eher vorstellen, in Hildesheim zu studieren. Geht es damit dann doch irgendwann zurück in die Heimat? „Das kann ich jetzt noch gar nicht festlegen. Ich könnte mir auch vorstellen auszuwandern, vielleicht nach Skandinavien“, sagt Rahnefeld. Lilli Martin geht es ähnlich, aber: „Am Ende ist der Ort gar nicht so entscheidend, sondern die Menschen, mit denen man dort ist.“
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