Salzgitter. Der Stahlhersteller beauftragt Siemens mit dem Bau einer Anlage. Langfristig will der Konzern CO2-arm produzieren.

Die Salzgitter AG macht einen weiteren Schritt auf dem langen Weg zur „grünen“ Stahlproduktion: Die Salzgitter Flachstahl hat Siemens mit dem Bau einer Wasserstoffanlage beauftragt, die im vierten Quartal 2020 in Betrieb gehen soll, wie die Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung am Montag erklärten. Die 2,2-Megawatt-Elektrolyse-Anlage soll den derzeitigen Wasserstoffbedarf des Unternehmens decken. Der Strom für die Anlage wird demnach von sieben Windkraftanlagen kommen, die der Helmstedter Netzbetreiber Avacon bereits auf dem Konzerngelände baut. Die Windräder mit einer Leistung von insgesamt 30 Megawatt werden laut Salzgitter AG ebenfalls 2020 in Betrieb gehen. Die Kosten für deren Aufbau und für die Wasserstoffanlage beziffert der Konzern mit rund 50 Millionen Euro. Der Wasserstoff-Lieferant Linde wird weiterhin die Versorgung bei Windstille absichern.

Die Salzgitter AG benötigt Wasserstoff derzeit nur beim Glühen von kaltgewalztem Stahl. Langfristig will die Salzgitter AG mit dem Projekt „Salcos“ allerdings ganz auf Wasserstoff setzen. Schon bei der Eisenerz-Reduktion soll Wasserstoff künftig das aus Kohle erzeugte Koks ersetzen. Dadurch ist laut Salzgitter AG eine CO2-Ersparnis von bis zu 85 Prozent möglich. Bisher pustet Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller rund 8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in die Luft. „Das Projekt ,Windwasserstoff Salzgitter’ ist ein bedeutender Baustein auf dem Weg in eine klimafreundlichere Stahlproduktion“, sagte Salzgitter-AG-Chef Heinz Jörg Fuhrmann. Jetzt sei die Politik am Zug, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.