Ilsede. Im Freibad am Bolzberg in Gadenstedt gab es einen Notfall: Chlorgas trat aus. Fünf Personen kamen ins Krankenhaus. Das Bad bleibt vorerst zu.

Eine Gefahren-Warnmeldung auf Handys hat am Sonntagmittag bei Bewohnern der Gemeinde Ilsede für Unruhe gesorgt. Die Ursache war ein Gasaustritt im Freibad am Bolzberg in Gadenstedt.

Gegen 12.54 Uhr erhielten die Feuerwehr von Gadenstedt sowie in den umliegenden Ortschaften die Einsatzmeldung: Eine automatische Sprinkleranlage in einem Lagerraum für Flaschen mit Chlorgas, mit dem das Wasser der Schwimmbecken gereinigt wird, hatte während Wartungsarbeiten ausgelöst. „Der Alarm läuft automatisch in der zentralen Leitstelle in Braunschweig auf, die alle notwendigen Wehren samt Fachzügen sowie den Rettungsdienst und die Polizei alarmiert“, so Gadenstedts Ortsbrandmeister Kevin Grube.

Der Raum ist luftdicht gestaltet, dennoch bestand die Gefahr einer giftigen Wolke. Durch den Wind wäre sie Richtung Norden getrieben worden. Um den Raum für Erkundungen gefahrlos zu öffnen, kamen sogenannte Hydroschilde zum Einsatz: Meterhohe Wasserwände, die eine Gaswolke aufhalten sollen. Wie Grube berichtet, konnten die Kräfte der Fachgruppe Spüren und Messen allerdings Entwarnung geben, die vermutete Leckage bestätigte sich nicht.

Das Bad bleibt vorerst geschlossen.
Das Bad bleibt vorerst geschlossen. © Gesa Lormis

Während die Bevölkerung kurz nach den Einsatzkräften automatisierte Warnmeldungen auf ihre Handys erhielt, wurden benachbarte Häuser sowie eine Pizzeria evakuiert. Im Freibad selbst hielten sich durch die Mittagspause keine Badegäste auf.

Fünf Menschen kommen in Krankenhäuser – Freibad in Gadenstedt bleibt zu

Fünf Personen, darunter Mitarbeitende des Bads, wurden laut Grube durch den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ob dies eine reine Vorsichtsmaßnahme war oder es zu Verätzungen durch das Chlorgas kam, konnte er nicht beantworten.

Das Freibad blieb den restlichen Sonntag geschlossen. Bevor es wieder in Betrieb gehen kann, muss die betreuende Fachfirma erst die Ursache für den Gasaustritt finden und beheben.

Gadenstedts Ortsbrandmeister Kevin Grube gab keine zwei Stunden nach dem Gas-Alarm im Freibad Entwarnung. Das Bad bleibt aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen.
Gadenstedts Ortsbrandmeister Kevin Grube gab keine zwei Stunden nach dem Gas-Alarm im Freibad Entwarnung. Das Bad bleibt aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen. © Gesa Lormis

Mit den Freiwilligen Feuerwehren Gadenstedt, Oberg, Groß Ilsede, Groß Bülten, Bülten und Münstedt waren Fachgruppen für Dekontamination, Gefahrstoffe, Spüren + Messen sowie der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Peine angefordert. Vor Ort waren etwa 100 bis 150 Einsatzkräfte. Auch Hans-Joachim Föste, Fachbereichsleiter der Gemeinde Ilsede, machte sich ein Bild von der Lage.

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