Peine. In der Neujahrsnacht hat es in Peine erneut Angriffe auf die Polizei gegeben. Eine Polizistin ist verletzt. Der Sachschaden ist immens.

In der Neujahrsnacht haben in Peine erneut BürgerPolizisten mit Böllerwürfen angegriffen. Wie die Beamten schreiben, kam es gegen 0.30 Uhr in einem Teil der Südstadt aus einer etwa 60 Personen großen Gruppe zu ersten Angriffen auf die Polizeikräfte. Das hatte es dort schon in der Nacht zu Freitag gegeben.

Der gezielte Beschuss in der Silvesternacht verstärkte sich nach Angaben der Polizei soweit, dass zusätzliche Unterstützungskräfte, etwa aus Braunschweig, angefordert werden mussten. Nach dem Zusammenziehen starker Kräfte und konsequentem Vorgehen gegen die aggressiven Personen konnte die Lage im Laufe der ersten Stunden des neuen Jahres beruhigt werden.

Bei diesen Ausschreitungen ist eine 30-jährige Polizeibeamtin verletzt worden. Ein „Polenböller“ explodierte in ihrer unmittelbaren Nähe. Die Polizistin musste sich in ärztliche Behandlung begeben und war zunächst nicht mehr dienstfähig. Außerdem sind vier Einsatzfahrzeuge durch die Explosionen von mutmaßlich verbotenen Feuerwerkskörpern beschädigt worden.

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Noch in der Nacht wurde die starke Polizeipräsenz in der Peiner Südstadt aufrechterhalten. Ermittlungen zu diversen Straftaten, etwa schwerer Landfriedensbruch, Körperverletzungsdelikten und Angriffen auf

Nach der erneuten Nacht mit Krawallen und Angriffen auf die Polizei sah es am Neujahrsmorgen friedlich aus im
Nach der erneuten Nacht mit Krawallen und Angriffen auf die Polizei sah es am Neujahrsmorgen friedlich aus im "Quartier" unter der Nord-Süd-Brücke in der Peiner Südstadt. © Arne Grohmann

Polizeikräfte sind aufgenommen worden. Weitere offene und verdeckte Maßnahmen zur konsequenten Verhinderung und Verfolgung der Straftaten werden folgen, kündigt die Polizei an.

Schlechtes Image der Südstadt bestätigt

Viele Bürger und Bürgerinnen mögen es gar nicht, wenn im Zusammenhang mit Krawallen, Randale oder Clan-Kriminalität von „die Südstadt“ gesprochen wird. Denn die Südstadt sei groß, bunt, vielfältig und ein guter Platz zum Leben.

Dennoch wurde zumindest in dem als Quartier bezeichneten Dreieck unter der Nord-Süd-Brücke erneut das schlechte Image von „Teilen der Südstadt“ bestätigt. Das nervt im übrigen auch regelmäßig Menschen, die dort seit vielen Jahren und Generationen leben.

Insgesamt rund 50 Einsätze für die Polizei in der Silvesternacht, circa 20 Fälle im Klinikum

Am Sonntagnachmittag teilte die Polizei Peine auf Nachfrage mit, dass es zum Jahreswechsel insgesamt rund 50 Einsätze für die Polizei Peine gegeben habe. Neben dem großen wegen der Angriffe in der Südstadt seien das die großen Brände am Berkumer Weg und in Adenstedt gewesen. Zudem diverse kleinere Brände, die unter anderem der starke Wind und noch glühende Feuerwerkskörper verursacht hätten. Letztere hätten auch ein paar Tiere zum Weglaufen gebracht.

Das Klinikum Peine meldete mit rund 20 Fällen in der Notaufnahme während des Jahreswechsels eine eher normale Silvesternacht. Allerdings war das Haus zuletzt vom Notdienst abgemeldet worden – wegen der vielen Fälle nach dem Eisregen und wegen des krankheitsbedingten geringen Personalstands.