Hannover. Schluss für einige Kaufhäuser in Niedersachsen – auch in Braunschweig? Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) lud zu einem Gespräch.
Nach einem Treffen im niedersächsischen Wirtschaftsministerium am Freitag stehen die Chancen auf einen Erhalt des Braunschweiger Karstadt-Standorts offenbar gut. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sagte unserer Zeitung, es gebe eine „gute Grundlage für eine Entscheidung“. Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) sagte: „Galeria Kaufhof hat nochmals die hohe Attraktivität Braunschweigs bestätigt.“ Details nannten beide nicht.
Zu dem Treffen waren am Freitag auch Vertreter aus Celle und Hildesheim gekommen. Auch Vertreter des Unternehmens, der Gewerkschaften und Betriebsräte nahmen laut Ministerium teil. „Es war ein offenes und gutes Gespräch, bei dem klar geworden ist, dass es an den drei Standorten Braunschweig, Celle und Hildesheim vor allem um herausfordernde Verhandlungen zwischen der Mieterin Galeria und den Immobilieneigentümern geht“, sagte Lies. Gerade Braunschweig, Celle und Hildesheim seien Einkaufsstädte, die sich zukunftsfähig entwickelt hätten und in denen Kaufkraft vorhanden sei.
Lies: „Große Hoffnung“
Lies hatte wiederholt mangelnde Modernisierung bei den Warenhaus-Konzepten kritisiert. „Nach dem Gespräch habe ich große Hoffnung für den Standort Braunschweig, denn hier scheinen die Beteiligten kurz vor einer Einigung zu stehen“, erklärte Lies. Es müsse eine Entscheidung getroffen werden, um Klarheit für die Mitarbeitenden zu schaffen. Auch Galeria betreibe aber lieber Kaufhäuser als sie zu schließen. „Wir müssen den Standort Braunschweig erhalten“, hatte Lies unmittelbar vor Beginn des Treffens betont. Es sei unverständlich, warum ein Standort, der sich wirtschaftlich rechne, in eine solche Debatte gerate. Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus (SPD) sagte nach dem internen Gespräch mit Blick auf den Standort Braunschweig, sie sei „verhalten optimistisch“.
„Unser Ziel ist es, Standorte und damit Arbeitsplätze möglichst zu sichern“, hatte Lies der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Bei dem Treffen solle es um eine Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Filialen, Unterstützungsangebote für die Beschäftigten sowie Entwicklungspotenziale der Immobilien und Innenstädte gehen. Lies sagte, er erwarte, dass auch das Unternehmen diesen Prozess konstruktiv begleitet. Dabei brauche es langfristige Perspektiven. Trotz umfassender Staatshilfen sei es dem Unternehmen bisher nicht gelungen, das „in die Jahre gekommene Warenhaus-Konzept“ zu modernisieren.
Notfalls Vermittlung neuer Jobs
„Das hat viel Reputation, Kundschaft und Vertrauen gekostet. Deshalb müssen wir parallel zu den aktuellen Gesprächen mit voller Energie das Vermitteln neuer Jobs für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehen“, sagte der Minister. Für den Fall von Schließungen arbeite man zudem an Konzepten für eine innovative Weiterentwicklung der Immobilien für eine attraktive Innenstadt. Angesichts der Lage und Größe der Gebäude sei dabei viel Kreativität gefragt, sagte Lies.
Karstadt in Braunschweig – Erinnerungen in Schwarz-Weiß
Ein Sanierungsplan für Galeria Karstadt Kaufhof sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor. Dies würde nach Unternehmensangaben den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten. In Niedersachsen sind davon Celle, Hildesheim und Oldenburg betroffen – und auch das Karstadt-Warenhaus in der Braunschweiger Innenstadt.
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dpa