Faktencheck

Rasen sprengen: Die Regeln in der Region Braunschweig-Wolfsburg

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Ein Rasen in einem Garten wird mit Wasser gesprengt. Der Landkreis Peine und die Stadt Braunschweig haben den Bewässerungszeitraum eingeschränkt.

Ein Rasen in einem Garten wird mit Wasser gesprengt. Der Landkreis Peine und die Stadt Braunschweig haben den Bewässerungszeitraum eingeschränkt.

Foto: Frank Rumpenhorst / dpa

Braunschweig.  Darf ich den Rasen bei der Hitze sprengen? Teilweise ist das private Bewässern bereits verboten. Das sind die Regeln in der Region.

  • Der Landkreis Gifhorn erwägt die Entnahme aus Flüssen zu beschränken
  • Der Landkreis Peine schränkt die Bewässerung aus Brunnen und Gewässern bereits ein
  • Seit Samstag ist die Bewässerung aus Brunnen und Gewässern in Braunschweig zeitweise eingeschränkt
  • Bürger sollen verantwortlich und sparsam mit dem Wasser umgehen und nicht in der Mittagshitze gießen
  • In Salzgitter, Helmstedt und Wolfenbüttel darf Wasser aus Flüssen nicht zur Bewässerung genutzt werden

Die Hitzewelle und somit auch die Trockenheit halten an. In einigen Landkreisen in Niedersachsen ist das Sprengen der heimischen Grünanlagen bereits verboten. Wie sieht es in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg und in den Landkreisen Gifhorn, Peine, Wolfenbüttel und Helmstedt aus? Wir machen den Faktencheck.

Behauptung: „Rasen sprengen ist bei der Hitze verboten.“

Der Faktencheck: Ab Mittwoch ist das Bewässern aus Brunnen und Gewässern in den Nachmittagsstunden in Peine verboten. Bereits seit Samstag gibt es in Braunschweig ebenfalls eine solche zeitliche Bewässerungseinschränkung. In Braunschweig, Wolfsburg und in Salzgitter sowie in den Landkreisen Gifhorn, Peine, Helmstedt und Wolfenbüttel ist es aber nicht verboten im heimischen Garten mit Trinkwasser zu sprengen. Die jeweiligen Verwaltungen empfehlen jedoch derzeit aufgrund der Trockenheit sparsam mit dem Wasser umzugehen.

Sie wollen es genauer wissen? Wir haben die wichtigsten Fragen rund um Bewässerung in den Städten Salzgitter, Braunschweig und Wolfsburg und in den Landkreisen Gifhorn, Peine, Helmstedt und Wolfenbüttel beantwortet:

Darf ich meinen Rasen in der Region Braunschweig-Wolfsburg sprengen?

Ab Mittwoch schränkt der Landkreis Peine den Bewässerungszeitraum mittels Allgemeinverfügungen ein. Die Beregnung ist dann ab einer Temperatur von 25 Grad Celsius täglich in der Zeit von 12 bis 18 Uhr untersagt. Die Allgemeinverfügungen gelten bis zum 30. September.

In Braunschweig dürfen Privatbürger seit Samstag nicht mehr zu jeder Zeit ihren Rasen mit Wasser aus Brunnen und Gewässern sprengen. Die Einschränkung gilt an den Tagen, an denen um 11 Uhr eine Temperatur von mehr als 20 Grad Celsius herrscht. Dann ist die Bewässerung von 12 bis 18 Uhr untersagt.

Konkret ist dann in der Stadt Braunschweig und im Landkreis Peine die Beregnung von landwirtschaftlichen Flächen, öffentlichen und privaten Grünflächen wie Parkanlagen und Gärten sowie von Sportanlagen wie Fußball- oder Golfplätzen mit stationären und mobilen Beregnungsanlagen verboten.

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In Braunschweig ist von dem Verbot die Bewässerung von zum Beispiel Beeten und Bäumen mit Schlauch oder Brause ausgenommen. Nicht von der Verfügung betroffen ist in Peine und in Braunschweig die Bewässerung mit kostenpflichtigem Trinkwasser.

Grundsätzlich empfiehlt die Stadt Braunschweig aufgrund der Trockenheit den Rasen sparsam zu bewässern. Gleiches gilt für die Stadt Wolfsburg und den Landkreis Peine. Dieser bittet die Bürger konkret in der Zeit von 18 bis 22 Uhr kein Trinkwasser zur Bewässerung von privaten Grünflächen oder zur Befüllung von Pools zu verwenden.

Auch in Helmstedt gibt es kein Verbot der Landkreis-Verwaltung. Eigentümern wird aber empfohlen verantwortlich und sparsam mit dem Wasser umzugehen, so die untere Wasserbehörde des Landkreises. Dies gelte auch für Trinkwasser. Auch im Landkreis Wolfenbüttel ist das Rasen sprengen seitens der Kreisverwaltung grundsätzlich erlaubt. Gleiches gilt für den Landkreis Gifhorn und die Stadt Salzgitter.

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Zu welcher Uhrzeit sollte ich meinen Rasen sprengen?

Der Landkreis Helmstedt empfiehlt in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden die Grünflächen zu bewässern und dies nicht in der Mittagshitze zu tun. Das empfehlen auch die anderen Verwaltungen.

Darf ich mit Wasser aus den Flüssen in der Region Braunschweig-Wolfsburg gießen?

In Peine gilt ab Mittwoch und in Braunschweig seit Samstag ein zeitweises Verbot, Wasser zur Bewässerung aus Fließgewässern zu entnehmen.

Ähnlich sieht es auch in der Stadt Salzgitter und in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel aus. Per Allgemeinverfügung darf kein Wasser mehr aus Fließgewässern zweiter und dritter Ordnung entnommen werden. Zum Vergleich: Die Elbe ist ein Fließgewässer erster Ordnung.

In Wolfsburg ist das Gießen mit Flusswasser grundsätzlich genehmigungspflichtig.

Im Landkreis Gifhorn ist die Entnahme von Wasser aus Flüssen zwar aktuell noch erlaubt, aber auch dieser Kreis zieht eine Beschränkung in Erwägung.

Darf ich mit Wasser aus meinem Brunnen in der Region Braunschweig-Wolfsburg gießen?

Die Gartenbewässerung aus Brunnen ist im Landkreis Peine ab Mittwoch und in Braunschweig seit Samstag zeitweise verboten. Sie müssen der Stadt Braunschweig aber gemeldet werden. In den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt und Wolfenbüttel und in der Stadt Salzgitter ist die Nutzung privater Brunnen weiterhin erlaubt.

Sprengen die Stadt- und Kreisverwaltungen öffentliche Grünflächen?

Nein, die Stadt Braunschweig bewässert zur Zeit nicht die öffentlichen Grünanlagen. Auch in Salzgitter werden die öffentlichen Grünflächen nicht gesprengt. Ausnahmen bestehen jedoch bei neugepflanzten Bäumen und Grabstellen, die diese Pflege benötigen.

Im Landkreis Gifhorn werden ebenfalls nur noch die Gehölze und (Blüh-)Pflanzen bewässert.

Der Landkreis Helmstedt ist nicht für die öffentlichen Grünanlagen verantwortlich. Zuständig sind dafür die einzelnen Gemeinden. Die Grünanlagen der kreiseigenen Grundstücke werden nicht bewässert. Einzelne Bäume oder Rabatten werden jedoch nach einer Einzelfallentscheidung bewässert, um größere Schaden zu vermeiden, wie die Kreisverwaltung mitteilt.

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