Braunschweig. Braunschweig, Wolfsburg und die meisten Landkreise der Region haben an der Umfrage teilgenommen. Sie schlüsseln die Höhe der Einnahmen auf.

Niedersächsische Kommunen haben seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 Verstöße gegen Corona-Regeln erfasst. Häufige Verstöße waren etwa das Missachten der Maskenpflicht oder private Treffen mit zu vielen Menschen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, an der sich mehr als 30 Landkreise und kreisfreie Städte beteiligten.

In der Region Hannover gingen nach eigenen Angaben knapp 39.000 Anzeigen ein, mehr als 10.000 wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht und etwa 8.600 wegen Gruppen-Zusammenkünften. Die Bußgeldforderungen belaufen sich demnach auf mehr als acht Millionen Euro, noch seien aber nicht alle Gelder eingegangen. Lesen Sie auch: Pflege und Medizin- Fast 13.000 Ungeimpfte in Niedersachsen

So viele Corona-Verstöße gab es in Braunschweig

In Braunschweig waren es seit Pandemie-Beginn mehr als 5.500 Verstöße. Neben privaten Treffen mit zu vielen Menschen, Verstöße gegen die Maskenpflicht, zählte hier auch zu wenig Mindestabstand zu den häufigsten Verstößen.

Aufgeschlüsselt antwortete die Braunschweiger Verwaltung der dpa, dass sie im Jahr 2020 insgesamt 3.139 Fälle verzeichnete, im Folgejahr 2.058 – und in diesem Jahr bislang 375 Fälle bearbeitet hat. Die Stadt verhängt im ersten Jahr der Corona-Pandemie 647.985 Euro, im zweiten Jahr 266.190 Euro und in 2022 bislang 35.875 Euro. „Die Beträge sind die von uns verhängten, nicht die tatsächlich eingenommenen Bußgelder.“ Die tatsächlichen Einnahmen fielen „erfahrungsgemäß“ geringer aus, heißt es in der Antwort an die Deutsche Presse-Agentur – unter anderem, weil es Fälle gebe, die vor Gericht landen und der Betrag dann dem Land zufließe.

Wie viele Corona-Verstöße gab es in den Landkreisen Wolfenbüttel, Peine, Helmstedt und Gifhorn?

Der Landkreis Wolfenbüttel verzeichnet mit Stand 6. April 790 Verfahren. Fast die Hälfte davon sind Verstöße gegen das Kontaktverbot. Acht Betriebsverbote wurden ausgesprochen, 30 Mal wurde bekanntermaßen gegen die Quarantäne oder Testpflicht verstoßen. Es wurden Bußgelder in Höhe von 41.004 Euro eingefordert.

Der Landkreis Peine wiederum hat seit Beginn der Corona-Pandemie 2.273 Verstöße festgestellt. Knapp über die Hälfte davon gingen gegen eine unerlaubt hohe Personenzahl bei Treffen, 763 Fälle behandeln die nicht wahrgenommene Maskenpflicht. Im Kreis Peine wurde 141 Mal gegen die Ausgangssperre verstoßen – und 18 Mal gegen die angeordnete Quarantäne. Seit Beginn der Pandemie wurden bis zum 6. April 370.392 Euro eingenommen.

Mit Beginn der Pandemie sind im Landkreis Helmstedt bis zum Stand der dpa-Umfrage insgesamt 1.302 Anzeigen eingegangen, von denen in 740 Fällen Geldbußen oder Verwarnungsgelder erhoben worden sind. 60 Prozent der geahndeten Fälle drehen sich um Kontaktverbote, 20 Prozent um „Betriebe oder Veranstaltungen ohne hinzureichende Hygienemaßnahmen“. Insgesamt wurden rechtskräftige Sanktionen in Höhe von 114.000 Euro erhoben und festgesetzt.

Der Landkreis Gifhorn stellte im Jahr 2020 688 Verstöße fest (Bußgelder: 118.000 Euro), im Folgejahr 1.033 (Bußgelder: 122.000 Euro) und in diesem Jahr bis Anfang April 163 (Bußgelder: 5.911,50 Euro). Auch hier sind die am häufigsten festgestellten Verstöße gegen Kontaktverbote.

Corona-Regelverstöße: So sah es in anderen Teilen Niedersachsens aus

Die Stadt Oldenburg meldete 3.320 Corona-Ordnungswidrigkeiten. In 2.040 Fällen seien Bußgeldbescheide erlassen worden, diese hatten eine Gesamtsumme von 350.000 Euro. Knapp 1.200 Verfahren mussten eingestellt werden, weil zum Beispiel Verstöße nur unzureichend dokumentiert waren.

In der Stadt Wilhelmshaven wurden knapp 1200 Verstöße erfasst, im Landkreis Cloppenburg etwa 3.700, im Landkreis Harburg rund 1.700, im Landkreis Hildesheim mehr als 4.800 und in der Stadt Wolfsburg etwa 4.500.

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Zahlreiche Kommunen wiesen darauf hin, dass insbesondere zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 zunächst in vielen Fällen von Ordnungsämtern ermahnt wurde, wenn Menschen in den notwendigen Bereichen etwa keine Maske getragen haben oder zu wenig Abstand hielten.

Seit Anfang April greifen in Niedersachsen wie fast bundesweit deutlich gelockerte Corona-Regeln. Einige Maßnahmen, gegen die man zuvor verstoßen konnte, gelten nicht mehr, wie etwa die Kontaktbeschränkungen bei privaten Treffen oder die Maskenpflicht beim Einkaufen.

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