Ilsede. Das zehnköpfige Team des Sommerferienprogramms der Gemeinde Ilsede setzt sich in diesem Jahr zum 45. Mal für Kinder der Region ein.

Vom Mittelalter-Tag bis zur Wald-Erkundung, vom Zoo-Besuch bis zur Fahrt in die Lüneburger Heide. Nicht nur thematisch ist das Sommerferienprogramm der Gemeinde Ilsede breitgefächert. Martin Hoffmann, vier Jahrzehnte lang Ilsedes „Mister Ferienprogramm“, der im Dezember 2021 im Alter von 81 Jahren überraschend verstarb, hatte es einst als „das wohl größte rein ehrenamtlich organisierte Ferienprogramm mindestens in Niedersachsen“ bezeichnet. Klaus Grimm, bis 2014 letzter hauptamtlicher Bürgermeister der mit Ilsede fusionierten Gemeinde Lahstedt und inzwischen im Ruhestand, ist nun „Chef“ des zehn Personen großen Teams, das das Ferienprogramm in diesem Jahr vom 13. Juli bis 13. August zum 45. Mal auf die Beine stellt – Corona-bedingt bei Terminen und Themen jedoch in etwas abgespeckter Form.

So engagiert sich das Team ehrenamtlich...

„Wir bieten den Kindern und Jugendlichen viele Aktivitäten an, damit sie ihre freie Zeit gestalten können“, sagt Grimm. „Sie können kreative Angebote ausprobieren, Aufgaben übernehmen und daran wachsen, sie dürfen Fehler machen und können daraus lernen. Sie bringen ihre eigenen Stärken ein und erreichen gemeinschaftlich Ziele.“ Wichtig indes: Auch als Organisator sei Kreativität gefragt. „Umwelt, Tiere, Natur – das kommt bei den Kindern generell bestens an“, sagt der 65-Jährige. „Es darf gerne auch mal etwas Verrücktes sein. Zu viele Wiederholungen sind dagegen nicht so gut.“ Eine Ausnahme indes gibt es: „Die Besichtigung der Polizeiinspektion in Peine ist in jedem Sommer der schnell ausgebuchte Höhepunkt.“

Der in Solschen lebende Grimm tritt in Ilsede und Umgebung auch als Netzwerker auf, er pflegt und knüpft Kontakte. Denn: Die Ferienangebote erhalten laut Grimm Hilfe durch das Sponsoring von rund 40 Vereinen, Firmen und Betrieben aus der Gemeinde.

Das konnte bereits erreicht werden...

Das Sommerferienprogramm ist eine Säule in der Arbeitsgemeinschaft der Ilseder Sportvereine. „In guten Jahren, ohne Corona, haben wir innerhalb von vier Wochen 100 Veranstaltungen angeboten, mit denen wir bis zu 1000 Kinder erreicht haben“, erzählt Grimm. „In diesem Jahr sind es 40 Veranstaltungen, da viele Vereine, Verbände oder Einrichtungen wegen Corona noch zurückhaltend sind.“ Mit wie vielen Kindern er in diesem Jahr wohl rechnet? "Schwer zu sagen", so der 65-Jährige. Nur soviel: "Ich denke, dass wir bei einer 80-prozentigen Auslastung liegen werden."

Das war der bisher bewegendste Moment…

Beim Jahrhundert-Hochwasser im Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen starben allein an der Ahr mindestens 133 Menschen. Junge Teilnehmerinnen des Ferienprogramm-Projekts „Bodypercussion – musizieren mit dem eigenen Körper“ stellten spontan eine Spendenaktion auf die Beine. Mit selbstgestalteten Transparenten machten die Jugendlichen auf ihre Aktion öffentlich aufmerksam. Mit Erfolg.
2000 Euro kamen zusammen. Das Geld der Spender erhielt eine Kindertagesstätte im besonders von der Flut betroffenen Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Das war eine beeindruckende Aktion, bei der Kinder Kindern geholfen haben“, sagt Grimm.

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