Hannover. Im Lockdown schafften sich viele Menschen ein Tier an. Ohne Homeoffice-Tage wird die Betreuung schwierig. Vermehrt landen die Tiere in Tierheimen.

Als Folge der Corona-Krise sind in Niedersachsen in etlichen Tierheimen in den vergangenen Monaten verstärkt Vierbeiner abgegeben worden. Zu Beginn der Krise schafften sich viele Menschen ein Tier an – im Homeoffice war die Betreuung zunächst kein Problem. Doch später änderte sich die Lage dann oft.

Im Tierheim in Wolfsburg etwa werden seit einiger Zeit wieder vermehrt Tiere abgegeben. „Wie die meisten Tierheime sind wir regelmäßig an der Belastungsgrenze“, sagte Tierärztin Nadine Becker. Als Grund dafür, sich von den Tieren zu trennen, hätten die Besitzer angegeben, sie hätten weniger Zeit durch den Wegfall von Homeoffice-Tagen – aber auch Trainingsdefizite durch geschlossene Hundeschulen oder die Möglichkeit, wieder in den Urlaub zu fahren, wurden als Gründe genannt.

Wolfsburger Tierheim rechnet mit vielen abgegebenen Tieren im Herbst

Wellensittiche verweilen im Tierheim vom Verein Tierschutz Hildesheim und Umgebung e.V..
Wellensittiche verweilen im Tierheim vom Verein Tierschutz Hildesheim und Umgebung e.V.. © dpa | Julian Stratenschulte

Besonders für den kommenden Herbst rechnet das Heim mit stark steigenden Zahlen. „Dann sind die im letzten Sommer angeschafften Welpen in der Pubertät sind und werden durch mangelnde Erziehung aus purer Unwissenheit sehr wahrscheinlich Probleme bereiten“, sagt die Tierärztin.

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Im Tierheim in Hildesheim haben derzeit besonders viele kleine Katzen Unterschlupf gefunden, aber auch Kaninchen und Wellensittiche hoffen dort auf neue Besitzer. Und im Tierheim in Salzgitter wurde sogar vor kurzem ein Aufnahmestopp verhängt.

Auch das Tierheim Braunschweig vermittelt während der Corona-Pandemie deutlich mehr Tiere

 Ein weißes Kaninchen hockt in einem Käfig im Tierheim vom Verein Tierschutz Hildesheim und Umgebung e.V..
Ein weißes Kaninchen hockt in einem Käfig im Tierheim vom Verein Tierschutz Hildesheim und Umgebung e.V.. © dpa | Julian Stratenschulte

In Hannover bekam das dortige Tierheim während des Lockdowns viele Anfragen von Menschen, die einen Welpen aufnehmen wollten. „Um Weihnachten hatten wir gute Aufnahmekapazitäten frei, jetzt sind wir recht gut besetzt“, sagte Katja Marnetté. Auch dort sind aktuell viele Jungkatzen untergebracht. Auch in Braunschweig vermittelte das Tierheim während der Pandemie deutlich mehr Tiere als zuvor.

Sowohl in Hannover als auch in Braunschweig und Wolfsburg blieb die Spendenbereitschaft trotz der Corona-Krise hoch. „Wir haben großes Glück, dass wir weiterhin unterstützt werden und hoffen, dass es so weiter geht“, sagte Marnetté.

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